Verschiedene Bakterienkolonien in Petrischale

Epidemiologie und Ökologie antimikrobieller Resistenz

Aufgrund der Vernetzung zwischen Mensch, Tier und Umwelt und des raschen Ausbreitungspotenzials antimikrobieller Resistenzen zwischen Bakterienarten brauchen wir einen One Health Ansatz, um der Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen adäquat zu begegnen. Diese Abteilung hat ihren Sitz am Helmholtz-Institut für One Health.

Prof. Dr. Katharina Schaufler, PhD

Leitung

Prof. Dr. Katharina Schaufler, PhD
Forschungsgruppenleiterin

Unsere Forschung

Antimikrobielle Resistenzen (AMR) stellen eine zunehmende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar. Viele Antibiotika, unverzichtbare Instrumente im Kampf gegen bakterielle Infektionskrankheiten, verlieren ihre Wirksamkeit, da verschiedene und neuartige multiresistente Erreger auf dem Vormarsch sind. AMR entstehen auf natürliche Weise durch Mutationen in den Genen der zu bekämpfenden Bakterien – und können durch horizontalen Transfer von Resistenzgenen zwischen Mikroben übertragen werden. Da Antibiotika routinemäßig und exzessiv zur Bekämpfung bakterieller Infektionen sowohl bei Menschen als auch bei Tieren eingesetzt werden und die Übertragung von Bakterien zwischen diesen Wirten häufig ist, kann eine zunehmende Antibiotikaresistenz beobachtet werden. Darüber hinaus kann sich der Einsatz von Antibiotika in der Veterinär- und Humanmedizin auf Bakterien und AMR in der Umwelt und auf Wildtiere auswirken, z. B. durch die Verschmutzung von Gewässern. Die wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen AMR bei Mensch, Tier und Umwelt sowie das rasche Ausbreitungspotenzial von AMR zwischen Bakterienarten machen einen One Health-Ansatz für die Bewältigung dieses dringenden globalen Problems unerlässlich. Wir widmen uns unter anderem der Frage, wie Antibiotikaresistenzen entstehen und sich verbreiten. Dabei umfasst unsere Arbeit nicht nur die Identifizierung und Einordnung klassischer Resistenzen sowie ihre epidemiologische Bewertung, sondern auch die eingehende Untersuchung bakterieller Virulenz- und Fitnessfaktoren, wie etwa die Bildung bakterieller Biofilme, sowie die Etablierung alternativer Therapiestrategien. Mithilfe geno- und phänotypischer Experimente sowie funktioneller und phylogenetischer Genom- und Transkriptomanalysen ist es unser vorrangiges Ziel, erfolgreiche pandemische Krankheitserreger zu analysieren, besser zu verstehen und letztendlich zu bekämpfen.