Gefärbte Zellen von Bacteroides thetaiotaomicron

Wirt-Pathogen-Mikrobiota Interaktionen

Die Rolle von RNA in der Genexpressionskontrolle, und damit der Steuerung der zellulären Physiologie, ist lange Zeit unterschätzt worden. Mittlerweile werden Fehlfunktionen regulatorischer RNA mit zahlreichen menschlichen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Gleichsam verfügen pathogene Bakterien über ein großes Spektrum an nicht-kodierenden RNA-Molekülen, mit denen sie sich an äußere Umweltbedingungen anpassen, aber auch gezielt ihre Virulenz-Programme steuern können. Die genauen Wirkweisen dieser hochgradig spezifischen RNA-Moleküle zu verstehen, birgt großes Potential, um neue Behandlungsmethoden gegen bakterielle Krankheitserreger zu entwickeln. Diese Gruppe hat ihren Sitz am Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI).

Prof. Dr. Alexander Westermann

Leitung

Prof. Dr. Alexander Westermann
Forschungsgruppenleiter

Unsere Forschung

Infografik zur Forschung der Gruppe

Bakterielle Infektionen höherer Säugetiere sind die Folge komplexer biologischer Prozesse in Organismen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Wie fördern pathogene Bakterien Infektionen und mittels welcher Mechanismen gelingt die Kolonisierung des Wirts? Welche molekularen Mechanismen bilden den Schutz eines potentiellen Wirts durch ansässige Mikroorganismen? Und welche Rolle spielen dabei nicht-kodierende RNAs? Diesen und ähnlichen Fragen gehen wir durch unsere Forschung nach. Mit Hilfe neuester RNA-Sequenzierungstechniken, die von uns auf komplexe Infektionssysteme angewandt werden, identifizieren und charakterisieren wir nicht-kodierende RNA-Moleküle in Pathogenen, sowie im Wirt und dessen kommensalen Mikroorganismen. Hierbei suchen wir nach geeigneten RNAs, die als Biomarker für die Diagnostik oder als Ziel therapeutischer Eingriffe dienen könnten.