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20 Forschungs-, Medizin- und Pharma-Organisationen appellieren an G7, verstärkt gegen Antibiotikaresistenzen vorzugehen

Weltantibiotikawoche vom 18. bis 24. November weist auf die Problematik hin

Zwanzig nationale und internationale Organisationen der akademischen Forschung, der Medizin und der pharmazeutischen Industrie haben heute – im Vorfeld der „World Antimicrobial Awareness Week“ vom 18. bis 24. November – an die Regierungen der G7-Staaten appelliert, das Problem wachsender Antibiotika-Resistenzen verstärkt anzugehen. Ihr „Joint Statement on Strengthening the Antibiotic R&D Pipeline by Rewarding Innovation“ betont, dass nur ein Vorgehen erfolgversprechend ist, das sowohl den öffentlichen wie den Privatwirtschaftssektor einbezieht. Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF), die das Statement unterzeichnet haben.

Es müsse insbesondere dafür gesorgt werden,

  • dass es mehr Anreize für Forschung und Entwicklung zu neuen anti-bakteriellen Medikamenten gibt,
  • dass neue Antibiotika gegen Problemkeime schnell die Patientinnen und Patienten erreichen,
  • dass ausgeschöpft wird, was Impfstoffe zur Entschärfung der Gefahren durch bakterielle Keime leisten können, und
  • dass mit heute noch wirksamen Antibiotika noch sorgsamer umgegangen wird.

Deutschland habe es 2022 während seiner G7-Präsidentschaft in der Hand, auf Fortschritte hinzuwirken und dafür zu sorgen, dass auch unter der nachfolgenden japanischen Präsidentschaft 2023 weiter auf Lösungen hingearbeitet wird.

Maßnahmen

Da das Problem vielfältig ist, sehen die Unterzeichner unterschiedliche und z.T. an die Gesundheitssysteme einzelner Länder angepasste Maßnahmen als nötig an. Zwei Beispiele:

Für eine Stärkung der Forschung und Entwicklung sind insbesondere solche Anreize erforderlich, durch die erfolgreich entwickelte Antibiotika gegen Problemkeime auch ökonomisch honoriert werden. Die bisherigen Fördermaßnahmen für die Antibiotika-Forschung konzentrieren sich hingegen auf einzelne Abschnitte des Entwicklungsprozesses vor der Zulassung.

Der Zugang von Patientinnen und Patienten in Not zu den neuesten Antibiotika scheitert in Europa oftmals daran, dass für diese keine ausreichende Kostenübernahme durch Krankenversicherungen oder die staatliche Gesundheitsfürsorge geregelt ist. In Deutschland bereitet bei-spielsweise die derzeitige Ausgestaltung des Fallpauschalensystem in den Krankenhäusern Probleme.

Die Unterzeichner

Das „Joint Statement“ haben unterzeichnet: AMR Action Fund, AMR Alliance, BAG Selbsthilfe, Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH), BEAM Alliance, Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO), Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (dgi), Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), GARDP, German Health Alliance, Global AMR R&D Hub, Helmholtz Gemeinschaft deutscher Forschungszentren, International Federation of Pharmaceutical Manufacturers & Associations (IFPMA), Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG), Prof. Dr. Detlev Ganten, Sepsis Stiftung, Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), World Health Summit.

Weitere Informationen

Zum Joint Statement

Informationen zur Weltantibiotikawoche (18. - 24. November)