Myxobakterien sind Bodenbakterien mit für die angewandte Forschung überaus interessanten Eigenschaften: Sie bilden pharmazeutisch relevante Substanzen, die zum Beispiel als Anti-Infektiva, Immunsuppressiva oder Krebstherapeutika zum Einsatz kommen beziehungsweise dafür entwickelt werden könnten. Diese Stoffe zu erforschen und sie zielgerichtet zu verändern, ermöglicht neue Ansätze, um letztendlich neue Medikamente zu entwickeln.
Vom 29. August bis 1. September 2010 findet an der Europäischen Akademie in Otzenhausen im Nordsaarland das diesjährige sogenannte MyxoMeeting statt (37th International Conference on the Biology of Myxobacteria). Ausgerichtet wird die Tagung vom Arbeitskreis von Professor Rolf Müller am Institut für Pharmazeutische Biotechnologie der Universität des Saarlandes in Kooperation mit dem kürzlich gegründeten Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS). Auf der Konferenz werden internationale Wissenschaftler aus Ländern wie den USA, Großbritannien, Italien, Spanien, Japan und Deutschland erwartet.
Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) ist eine Außenstelle des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und wurde gemeinsam mit der Universität des Saarlandes im Jahr 2009 gegründet. An HZI und HIPS sollen neue Wirkstoffe zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten identifiziert und dann für die pharmazeutische Anwendung weiterentwickelt und optimiert werden.