Die tatsächliche Verbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 wird von Meldestatistiken nur teilweise erfasst. Um das Infektionsgeschehen besser zu überblicken, läuft seit Juli eine bundesweite Antikörperstudie des HZI. Das Projekt MuSPAD (Multilokale und Serielle Prävalenzstudie zu Antikörpern gegen SARS-2-Coronavirus in Deutschland) untersucht in zehn ausgewählten Regionen den Immunstatus der Bevölkerung. Die Blutproben der etwa 3000 Probanden werden auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 analysiert. Zudem werden die Teilnehmenden befragt, um Risiko- bzw. Schutzfaktoren einer Infektion zu bestimmen. Die Erkenntnisse dienen als Grundlage für Strategien zur weiteren Eindämmung der Pandemie. Prof. Gérard Krause, Leiter der Abteilung Epidemiologie am HZI, koordiniert die Studie.
Die Probanden der Studie werden nach einem Zufallsverfahren ausgewählt und eingeladen. Eine freiwillige Teilnahme ohne vorherige Einladung ist leider nicht möglich, um die Repräsentativität der Studie zu gewährleisten. Bei der Durchführung der Studie wird das HZI von der Städteregion Aachen, der Stadt Aachen und der Johanniter-Unfall-Hilfe unterstützt. Die Städteregion Aachen ist der dritte Studienort. Zuvor machte die MuSPAD-Studie bereits in Reutlingen und Freiburg Halt.
„Indem wir zu verschiedenen Zeitpunkten in denselben Städten Erhebungen vornehmen, können wir die Entwicklung über die Zeit auf Populationsebene erfassen, sowohl einen Anstieg als auch ein Abnehmen – beides sehr wichtige Ergebnisse zur Bewertung der Pandemie“, sagt Studienkoordinator Krause. In Aachen wird die zweite Testrunde voraussichtlich im Januar und Februar 2021 durchgeführt.
Weiterführende Informationen finden Sie hier:
digitale Pressemappe zur Studie