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Deutschlands Biologen sprechen endlich mit einer Stimme

Lebenswissenschaftler-Verband "VBIO" gegründet / Balling erster Präsident

 

Ein gemeinsamer Dachverband namens VBIO soll künftig die Biologen und Biomediziner in ganz Deutschland vertreten. Sprecher der neuen Organisation ist ein Braunschweiger Wissenschaftler: Prof. Rudi Balling, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig, wurde bei der VBIO-Gründungsversammlung in Köln zum ersten Präsidenten gewählt. Ballings Ziel ist es, eine starke und einflussreiche Vertretung für Biowissenschaftler in Deutschland zu schaffen: "Unsere Vorbilder sind die sehr erfolgreichen Verbände der Chemiker und der Physiker", erklärt Balling. "Es ist höchste Zeit, dass die Lebenswissenschaften - die im 21. Jahrhundert eine herausragende Rolle spielen werden - ebenfalls mit einer Stimme sprechen."

 

Im VBIO - kurz für "Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V." - sind 5.000 individuelle Mitglieder, mehr als 80 Firmen und Institutionen sowie zahlreiche Fachgesellschaften organisiert, die ihrerseits mehr als 30.000 Mitglieder vertreten. Der Verband unterhält Geschäftsstellen in Berlin und München; sein oberster Vertreter allerdings wird die gemeinsame Sache von Braunschweig aus verfechten. Themen gibt es laut Balling genügend: "Wie können wir den Brain-Drain stoppen? Wie locken wir die fähigsten Köpfe aus der biowissenschaftlichen Forschung nach Deutschland? Wie soll es mit der Stammzellforschung weitergehen, wie mit der Biotechnologie in der Landwirtschaft? Wie begegnen wir Strömungen wie dem Kreationismus? Zu all diesen Fragen wollen wir jetzt gemeinsame Positionen erarbeiten und in die gesellschaftliche und politische Diskussion einbringen", kündigt Balling an.

 

Hintergrund: Wie der VBIO entstand

Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. (VBIO) entstand aus dem Zusammenschluss zweier Vorläufer-Organisationen: Des Biologen-Verbands "vdbiol", der seit über 50 Jahren die Interessen der Biologen erfolgreich vertreten hat, sowie der Dachorganisation "vbbm", in der sich 22 Fachgesellschaften mit ihrerseits über 23.000 Einzelmitgliedern organisiert hatten. Vdbiol und vbbm haben ihre Vereinigung auf der Kongressmesse "European Bioperspectives 2007" in Köln bekannt gegeben.

 

Der VBIO-Vorstand:

Bei der Gründungsversammlung in Köln wählten die VBIO-Delegierten folgende Vertreter in den Verbandsvorstand:

Präsident: Prof. Dr. Rudi Balling, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig.

Vizepräsidenten: Prof. Dr. Reinhard Paulsen, Universität Karlsruhe, Zoologie; Prof. Dr. Angelika A. Noegel, Universität Köln, Biochemie; Prof. Dr. Gerhard Wenzel, TU München-Weihenstephan, Pflanzenzucht; Dr. Matthias Bohn, Gymnasiallehrer und Studienrat im Hochschuldienst, Uni Marburg.

Sprecher der Fachgesellschaften: Prof. Dr. Reinhard Krämer, Universität Köln.

Sprecher der Landesverbände: Prof. Dr. Hans Dieter Frey, Universität Tübingen.

Schatzmeister: Privatdozent Dr. Georg Kaim, Augsburg, selbstständig