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Die Gesundheit der Bevölkerung im Blick

PhD-Programm „Epidemiologie“ startet im Oktober 2013 in Braunschweig-Hannover

Erstmals haben Studierende  jetzt die Möglichkeit, am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) im Fachgebiet Epidemiologie zu promovieren. Praktische epidemiologische Feldforschung begleitet von einer theoretischen Ausbildung: Dieses Angebot erwartet zukünftige Doktoranden des Promotionsstudiengangs, den das HZI in Braunschweig und die Hannover Biomedical Research School (HBRS) der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gemeinsam anbieten. 

 

 

Die Einsatzgebiete von Epidemiologen sind vielfältig: Sie analysieren die Ursachen, Verbreitung und Folgen von Krankheiten im nationalen und globalen Kontext. Sei es die Aufklärung von Epidemien oder die Untersuchung von medizinisch-gesellschaftlichen Zusammenhängen – bei Fragestellungen dieser Art können Epidemiologen durch statistische Auswertungen spezieller Befragungen, vorhandener Datensammlungen und klinischer Untersuchungsergebnisse wertvolle Erkenntnisse ableiten. Diese liefern die wissenschaftliche Basis für die Prävention, Diagnose und Therapie von Krankheiten und dienen oft als Entscheidungsgrundlage für gesundheitspolitische Maßnahmen. 

„Für uns Epidemiologen steht die Gesundheit der Bevölkerung oder bestimmter Bevölkerungsgruppen im Mittelpunkt“, sagt Prof. Gérard Krause, Leiter der Abteilung „Epidemiologie“ am HZI und Professor für Infektionsepidemiologie an der MHH. Er ist Gründer und Leiter des neuen Promotionsprogramms „Epidemiologie“, das das HZI in Kooperation mit der HBRS anbietet. „Ein besonders dynamisches Forschungsgebiet ist die Wechselwirkung zwischen infektiösen Erregern und chronischen Krankheiten“, erklärt Krause. „ Hier sind zukünftig spannende Erkenntnisse zu erwarten, die weitreichende gesundheitsrelevante Bedeutung haben.“ So weiß man heute beispielsweise, dass eine chronische Infektion mit bestimmten Hepatitis-Viren zur Entstehung von Leberzirrhose und Leberkrebs beiträgt. Auch ist bekannt, dass das Bakterium Helicobacter pylori an der Entstehung von Magengeschwüren und Magenkrebs beteiligt ist. Aktuelle Fragestellungen in der epidemiologischen Forschung sind außerdem die Zusammenhänge zwischen Infektionen einerseits und Herzkreislauf-Erkrankungen oder neurodegenerativen Erkrankungen andererseits.

Neben der praktischen Forschungs- und Feldarbeit beinhaltet die strukturierte Doktorandenausbildung Lehrmodule und Weiterbildungsangebote. Die promotionsbegleitenden Kurse werden teilweise in Kooperation mit den Graduiertenschulen des HZI und der MHH angeboten. Abhängig von Vorerfahrung und persönlicher Karriereplanung der Doktoranden werden die theoretische und praktische Ausbildung individuell angepasst. „Dieses Konzept vermittelt den Promovierenden gezielt die notwendigen Kompetenzen, um nach der Promotion Schlüsselpositionen in der Forschung und im öffentlichen Gesundheitswesen einzunehmen, national wie international“, sagt Prof. Reinhold E. Schmidt, Dekan der HBRS.

„Wir freuen uns, mit diesem neuen Promotionsstudiengang gemeinsam mit unseren Partnern die Nachwuchsförderung im Bereich der epidemiologischen Forschung bereichern zu können“, betont Prof. Dirk Heinz, wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI.

Das englischsprachige Programm beginnt im Oktober 2013 und richtet sich an Interessenten mit einem abgeschlossenen Studium in einem Studienfach mit (bio-)medizinischem oder gesundheitswissenschaftlichen Bezug und Vorkenntnissen der Epidemiologie. Der zu erwerbende Abschluss ist ein PhD oder gegebenenfalls Dr. rer. nat. Weitere Informationen zum Programm und zur Bewerbung bietet die Internetseite http://www.helmholtz-hzi.de/de/karriere/phd_studiengang_epidemiologie/. Spezifische Anfragen sind an phd-epidemiology(at)helmholtz-hzi.de zu richten. 

 

Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:

Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern.
www.helmholtz-hzi.de

 

Die Medizinische Hochschule Hannover

Die MHH ist eine weltweit renommierte Klinik der Supramaximalversorgung und Deutschlands größtes Transplantationszentrum. Die Patienten profitieren davon, dass der in der Hochschule entwickelte medizinische Fortschritt ihnen schnell zur Verfügung steht. Die Hochschule ist die forschungsaktivste hochschulmedizinische Einrichtung Deutschlands mit Exzellenzclustern zu regenerativer Medizin und Hörforschung. Die Programme zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sind in der Hannover Biomedical Research School zusammengefasst.
www.mh-hannover.de