Mariia Nesterkina studierte Pharmazeutische Chemie in Odesa, bevor sie ihre Promotion 2017 am Institute of Bioorganic Chemistry in Kyjiw abschloss. Sie forscht seit 2022 in den Abteilungen „Wirkstoffdesign und Optimierung“ sowie „Biologische Barrieren und Wirkstofftransport“ am HIPS, wo sie derzeit an ihrer Habilitation im Bereich Pharmazeutische Technologie arbeitet und ihre Forschungsgruppe „Intelligente Pharmazeutische Materialien und Systeme“ aufbaut. Mit der Unterstützung des Klaus-Tschira-Boost-Funds möchte sie das Potenzial thermotroper Flüssigkristalle für die kontrollierte Freisetzung anti-infektiver Wirkstoffe erforschen. Diese Flüssigkristalle wechseln bei Hautkontakt von einem festen in einen flüssigkristallinen Zustand und ermöglichen so eine gezielte Antibiotika-Freisetzung für Wund- und Hautinfektionen. Nesterkinas Forschung konzentriert sich insbesondere auf Infektionen durch Leishmaniose und Tuberkulose.
Florian Hubrich studierte Biologie und Chemie an der Universität Freiburg, wo er 2014 auch promovierte. Nach einigen Jahren in der Pharmazeutischen Industrie wandte Hubrich sich wieder der akademischen Forschung zu – zunächst an der ETH Zürich und seit Anfang 2024 als Nachwuchsgruppenleiter am HIPS und der Universität des Saarlandes. Die nun eingeworbenen Forschungsmittel möchte er nutzen, um das biosynthetische Potenzial extremophiler Bakterien genauer zu untersuchen. Obwohl solche Organismen in der Regel nur über sehr kompakte Genome verfügen, sind sie in der Lage, bioaktive Naturstoffe zu produzieren. In seinem Projekt möchte Hubrich die zugrundeliegenden Gene analysieren, um so neuartige chemische Strukturen zu identifizieren und für die Wirkstoffentwicklung zugänglich zu machen.