Sie suchen neue Wirkstoffe gegen Infektionskrankheiten und optimieren sie für den Einsatz als Medikament: die Wissenschaftler aus Naturstoffforschung, medizinischer Chemie und der Erforschung des Wirkstofftransportes. Am 16. Juni 2011 treffen sie sich zum Austausch ihrer jüngsten Erkenntnisse im Saarland. Dann richtet das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) das Erste Internationale HIPS-Symposium zu Pharmazeutischen Wissenschaften mit dem Schwerpunkt auf Infektionskrankheiten aus. Ziel der Konferenz ist es, renommierte Forscher und Nachwuchswissenschaftler auf der Suche nach neuen Anti-Infektiva zusammenzuführen. Darauf konzentrieren auch die drei Forschungsabteilungen des HIPS ihre Arbeit.
Das HIPS-Symposium dient nicht nur den Experten als Forum, um neue Forschungsansätze über die Grenzen der Disziplinen hinweg zu diskutieren, sondern bietet auch jungen Wissenschaftlern die Möglichkeit, ihre Projekte auf Postern einem Fachpublikum zu präsentieren. Über neue Wirkmechanismen zukünftiger Antibiotika berichtet unter anderem Professorin Suzanne Walker von der Harvard Universität in Cambridge, USA. Die Wissenschaftlerin forscht an dem in Krankenhäusern weit verbreiteten Bakterium Staphylococcus aureus, das immer neue Resistenzen gegen gängige Antibiotika entwickelt. Zweites Hauptthema der Konferenz sind Naturstoffe zur Entwicklung neuer Antibiotika. So berichtet Professor Karl-Heinz Altmann von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich über die Synthese und biologische Aktivität von Naturstoff-Abkömmlingen. Zum Abschluss des Symposiums referieren Experten über den optimierten Transport von Wirkstoffen mithilfe geeigneter Nanopartikel als Träger.
Neben Plenarvorträgen und Posterpräsentationen findet auch ein HIPS-Podium statt: Darin stellt sich das Institut mit einem allgemeinen und drei wissenschaftlichen Vorträgen von Nachwuchsforschern vor. Ein gemeinsames Grillen beschließt die Veranstaltung und gibt Gelegenheit zum ungezwungenen Austausch und Kontakteknüpfen.
Insgesamt rechnen die Organisatoren zum Auftakt mit etwa 150 Teilnehmern. Das Symposium wird eröffnet vom Präsidenten der Universität des Saarlandes (UdS), Professor Volker Linneweber, und von Dr. Anne Norekian, Leiterin des Referates Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen im saarländischen Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft. „Künftig wollen wir das Symposium regelmäßig ausrichten und als international bedeutende Plattform etablieren“, sagt Professor Rolf Müller, Geschäftsführender Direktor des HIPS und Leiter der Abteilung Mikrobielle Naturstoffe.
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern. Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig ist eine von der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Niedersachsen gemeinsam finanzierte Forschungseinrichtung in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Aufgabe des Zentrums ist es, biomedizinische Forschung auf dem Gebiet der Infektionsbiologie sowie deren klinische Anwendung und praktische Umsetzung zu betreiben.
Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland:
Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) ist eine Außenstelle des Helmholtz- Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und wurde gemeinsam mit der Universität des Saarlandes im Jahr 2009 gegründet. Wo kommen neue nachhaltige Wirkstoffe gegen weit verbreitete Infektionen her, wie kann man diese für die Anwendung am Menschen optimieren und wie werden sie am besten durch den Körper zum Wirkort transportiert? Auf diese Fragen suchen die Forscher am HIPS mit modernsten Methoden der Pharmazeutischen Wissenschaften Antworten. Der Internationale Wissenschaftliche Beirat des HIPS begleitet den Aufbauprozess des Instituts konstruktiv und trifft sich vom 15. bis 17. Juni bereits zu dritten Mal. Dem Beirat gehören 12 Mitglieder und 3 Gäste aus Deutschland, der Schweiz, Spanien, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und den USA an. Die Initiative zur Ausrichtung des HIPS-Symposiums ging von ihm aus.
Weitere Informationen unter: www.helmholtz-hzi.de/HIPS