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EBOLA – Infektionsausbrüche mit hoher Sterberate

Wissenschaftler erklären neu auftretende Infektionskrankheiten in der HZI-Vortragsreihe „KrankheitsErregend“

Zu den neu auftretenden Infektionskrankheiten zählt das Ebolafieber. Sein Auslöser ist das Ebolavirus, das in den vergangenen Jahren durch rasante Ausbreitung traurige Berühmtheit erlangte. Wie gefährlich das Virus ist, darüber informiert das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig am 5. November 2016 in der Reihe „KrankheitsErregend“, die es bereits zum fünften Mal ausrichtet.

Seit 1976 gab es laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) 15 Ebola-Epidemien in Afrika. 2014 kam es zur bisher größten mit mehr als 11.000 Toten. Der heftige Ausbruch blieb zwar auf Westafrika beschränkt, umfasste aber ein weitaus größeres Gebiet als die vorherigen Epidemien. Selbst Forscher waren von dem Ausmaß überrascht: „Einen Ausbruch dieser Art haben wir noch nie gesehen“, sagt Prof. Gérard Krause, Infektionsepidemiologe am HZI. Er wird „SORMAS“ (Surveillance & Outbreak Response Management System), ein System zur Seuchenüberwachung mit mobiler Echtzeit-Datenübermittlung, vorstellen. Ziel des „SORMAS“-Projektes ist es, die Erfassung, Kommunikation und das Management von Ebola-Verdachtsfällen, deren Kontaktpersonen und Neuinfektionen zu unterstützen und damit eine Weiterverbreitung frühzeitig einzudämmen. Gemeinsam mit nigerianischen Wissenschaftlern hat die Abteilung Epidemiologie des HZI unter Gérard Krause ein Instrument entwickelt, das mithilfe handelsüblicher Mobiltelefone vor Ort epidemiologische Daten verarbeiten kann.

Menschen infizieren sich mit dem Ebolavirus durch den Kontakt mit befallenen Tieren, beispielsweise über deren Ausscheidungen oder durch Zubereitung und Verzehr deren Fleisches. Von Mensch zu Mensch überträgt sich die Krankheit durch Körperflüssigkeiten wie Schweiß oder Blut. Das Ebolavirus löst eine Vielzahl von Symptomen aus. Dazu gehört das sogenannte hämorrhagische Fieber, das zu inneren Blutungen führt. Ein zu großer Blutverlust oder Organversagen ziehen letztendlich den Tod nach sich. Insgesamt liegt die Sterberate bei einer Infektion bei mehr als 50 Prozent. Ein spezifisches Gegenmittel gibt es bislang ebenso wenig wie schützende Impfungen.

Umso wichtiger ist es, Infektionswege und -bedingungen zu studieren, um künftig besser auf einen Ausbruch reagieren und ihn eindämmen zu können. Was haben wir dazu aus der großen Ebola-Krise in Westafrika gelernt? Darüber wird Prof. August Stich von der Missionsärztlichen Klinik Würzburg berichten. Stich und sein Team sind spezialisiert auf importierte und seltene Infektionskrankheiten. Sie wissen, wie wichtig die Ausstattung der Helfer und ihr Umgang mit der Ausrüstung sind, um sich vor sogenannten Schmierinfektionen wie bei Ebola zu schützen. Auch wenn die Arbeit in der Ausrüstung schwierig ist – sie gilt nach Ansicht von Experten als rundum sicher, solange Fehlerquellen ausgeschlossen werden. Das kann gewährleistet werden, wenn zum Beispiel das An- und Ausziehen trainiert wird.

Die Veranstaltung beginnt um 10:30 Uhr im Forum des HZI. Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist nicht nötig. Im Anschluss bietet eine moderierte Diskussion Gelegenheit für Zuschauerfragen. Die Referenten stehen nach der Veranstaltung gern für Interviews zur Verfügung.

Nähere Informationen finden Sie unter www.helmholtz-hzi.de/krankheitserregend. Rückfragen beantwortet gerne die Pressestelle des HZI (Telefon: 0531/6181-1402, E-Mail: veranstaltungen@helmholtz-hzi.de).