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Ein Pieks, der Leben retten kann

Am Samstag, 19. Oktober: Die Impfung im Brennpunkt der HZI-Vortragsreihe „Meilensteine der Medizin“

Sollte die Masernimpfung Pflicht werden? Warum gibt es keine Impfstoffe gegen Malaria und AIDS? Was ist eigentlich Herdenimmunität? Um Fragen wie diese geht es in der ersten Vortragsveranstaltung der Reihe „Meilensteine der Medizin – Drei lebensrettende Entdeckungen“ am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) am 19. Oktober. Von 10.30 Uhr an diskutieren Experten über medizinische, gesellschaftliche und ethische Aspekte des Impfens. Weitere Veranstaltungen im November werden sich den Themen „Antibiotika“ und „Transplantation“ widmen.

 


1796 machte der englische Landarzt Edward Jenner eine Entdeckung, die unzählige Leben retten sollte: Menschen, die eine Infektion mit Kuhpocken durchlebt hatten, erkrankten nicht mehr an den weit gefährlicheren Menschenpocken – ein Effekt, den man durch Verabreichung von Kuhpocken-Sekret gezielt herbeiführen konnte. So hatte Edward Jenner die Schutzimpfung erfunden, die heute noch dem gleichen Prinzip folgt: Eine unschädliche Gabe von abgeschwächten oder abgetöteten Krankheitserregern stellt dem Immunsystem gewissermaßen die Keime vor. Kommt es dann zu einer Infektion, erinnert sich das Immunsystem und kann schnell reagieren. Als eine der effektivsten vorbeugenden Maßnahmen der Medizin befähigt diese Methode das Immunsystem, Erreger zu eliminieren, noch bevor es zu einem Krankheitsausbruch kommt. Heute sind die Pocken dank globaler Impfkampagnen ausgerottet. Viele weitere Infektionskrankheiten konnten zumindest zurückgedrängt werden.


Trotz großer Erfolge besteht vielfach Skepsis gegenüber Impfungen. Sinkt in der Folge die Impfquote in der Bevölkerung unter einen bestimmten Grenzwert, treten zurückgegangene Infektionskrankheiten wieder vermehrt auf. Aktuell ist dies bei den Masern zu beobachten. Als Gegenmaßnahme wurde sogar eine verpflichtende Schutzimpfung gegen die Viruserkrankung diskutiert.

Am 19. Oktober steht die Impfung im Mittelpunkt der ersten Veranstaltung der Reihe „KrankheitsErregend“, die das HZI in diesem Herbst zum dritten Mal organisiert. „Im vergangenen Jahr haben Medizinhistoriker, Ärzte und Wissenschaftler in unserer Veranstaltungsreihe Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln vorgestellt“, sagt Katja Flaig, Projektmanagerin am HZI. „Diese gelungene Kombination greifen wir wieder auf.“

Dr. Marion Hulverscheidt vom Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité und der Universität Kassel infomiert in ihrem Vortrag über die Pocken und die mitunter lebhaften Diskussionen rund um das Impfen. Prof. Hans Georg Koch ist am Klinikum Braunschweig tätig und bringt die Sichtweise der Ärzte ein. Wie es mit der Impfstoffforschung weitergeht und ob es in Zukunft Immunisierungen per Nasenspray geben wird, erläutert Prof. Carlos Guzmán, HZI.

Im Anschluss an die Vorträge bietet eine moderierte Diskussionsrunde den Zuschauern Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen. Beginn der Veranstaltung ist um 10:30 Uhr im Forum des HZI in Braunschweig, der Eintritt ist frei. Neben der Impfung liegt der Schwerpunkt dieses Jahr auf den Themen „Antibiotika“ und „Transplantation“ – diese Meilensteine der Medizin werden Experten an zwei weiteren Samstagvormittagen im November vorstellen. Nähere Informationen finden Sie unter www.helmholtz-hzi.de/de/aktuelles/veranstaltungen/vortragsreihe_krankheitserregend. Rückfragen beantwortet gerne die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des HZI (Telefon: 0531-6181-1402, E-Mail: veranstaltungen@helmholtz-hzi.de).