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Emmanuelle Charpentier wird EMBO-Mitglied

European Molecular Biology Organisation würdigt HZI-Forscherin für herausragende Leistungen

Als neue Wunderwaffe in der Gentechnik sorgt das CRISPR-Cas9-System derzeit nicht nur in der Wissenschaftswelt für Schlagzeilen. Eine der Mitentdeckerinnen der Technik, Professor Emmanuelle Charpentier, wurde nun zum Mitglied der European Molecular Biology Organisation (EMBO) gewählt. Eine große Auszeichnung, schließlich gehört die Leiterin der Abteilung „Regulation in der Infektionsbiologie“ am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig damit ab sofort zum Kreis der weltweit renommiertesten Molekularbiologen. Charpentier ist neben Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI, nun das zweite EMBO-Mitglied am Zentrum.

„Die EMBO-Mitgliedschaft ist eine sehr große Ehre für mich. Teil einer solchen Organisation zu sein, welche die Exzellenz im Bereich der Lebenswissenschaften aktiv und grenzübergreifend fördert, ist ein tolles Gefühl“, sagte die Wissenschaftlerin, die seit 2013 am HZI forscht und an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) lehrt. Darüber hinaus hat sie eine Gastprofessur am Laboratory for Molecular Infection Medicine Sweden (MIMS) der Umeå Universität in Schweden inne. 

Mit der Wahl zum EMBO-Mitglied wurde Charpentier nun erneut für ihre herausragenden Verdienste im Feld der Mikro- und Infektionsbiologie, insbesondere für die kürzlichen bahnbrechenden Erkenntnisse im Bereich der CRISPR-Cas-Forschung, einem bakteriellen Immunsystem, geehrt. 

Neben Charpentier wurde in diesem Jahr 105 weiteren Wissenschaftlern die Ehre der Mitgliedschaft in der renommierten Organisation zuteil. Die neuen Mitglieder werden Jahr für Jahr von den weltweit etwa 1.600 EMBO-Mitglieder gewählt. Durch ihre Mitarbeit in unterschiedlichen Gremien der Organisation beeinflussen sie auch die künftige Ausrichtung der lebenswissenschaftlichen Forschung. „Ich freue mich sehr darauf in Zukunft ein aktives Mitglied dieser Gemeinschaft zu sein und so die Wissenschaft und die Wissensvermittlung international weiter voran zu treiben“, sagte Charpentier. Besonders am Herzen liegt ihr dabei die Nachwuchsförderung, auf die auch die EMBO großen Wert legt. 

Begabten Jungwissenschaftlern sollen durch Mentorenprogramme, Kurse und Symposien auf ihrem Karriereweg aktiv von aktuellen Mitgliedern unterstützt werden. Auch die Vernetzung von Forschung innerhalb und außerhalb Europas ist eines der Hauptziele der Organisation.

Charpentier gilt als eine der innovativsten Forscherinnen in ihrem Feld und wurde in diesem Jahr bereits mit dem renommierten Göran Gustafsson Prize der Schwedischen Royal Academy of Science ausgezeichnet. Darüber hinaus hat Charpentier eine Humboldt-Professur inne, eine der prestigeträchtigsten Professuren Deutschlands.