„Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung ist spätestens seit der Corona-Pandemie bundesweit für seine hervorragende Infektionsforschung bekannt. Das HZI ist aber viel mehr: Es ist ein weithin sichtbares Aushängeschild der Lebenswissenschaften in Niedersachsen. Ich bin froh, dass der Wechsel an der Spitze von Professor Dirk Heinz auf Professor Josef Penninger gerade so erfolgreich geklappt hat. Das ist wichtig gewesen für die beständig hochkarätige Arbeit des Instituts; ich hoffe auch weiterhin auf wichtige Impulse und auch auf Anträge der Forschenden hier in Braunschweig für die Life-Science-Ausschreibungen unserer Zukunftsagenda zukunft.niedersachsen“, sagte Wissenschaftsminister Falko Mohrs.
Falko Mohrs zu Besuch am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung
Der Besuch startete mit einer Begrüßung durch den Administrativen Geschäftsführer des HZI, Christian Scherf, und einer Kurzvorstellung des Zentrums durch Prof. Dirk Heinz, der bis zum 30. Juni 2023 die wissenschaftliche Geschäftsführung innehatte und nun eine neue Forschungsabteilung aufbaut. Anschließend stellte Prof. Thomas Pietschmann, Programmsprecher des HZI, dem Minister das Helmholtz-Programm „Infektionsforschung“ vor, gefolgt von einem Ausblick durch den seit 1. Juli 2023 neuen Wissenschaftlichen Geschäftsführer Prof. Josef Penninger.
„Unter der Leitung von Dirk Heinz, der mir bei meinem Start sehr geholfen hat und bei dem ich mich dafür ausdrücklich bedanke, wurde das HZI großartig aufgestellt. Das Herz des HZI ist eine exzellente Grundlagenforschung. Darauf aufbauend müssen wir nun die nächsten Stufen schaffen, um das weltweit beste Zentrum für Infektionsforschung zu werden. Das ist mein Anspruch“, sagte Josef Penninger. „Dazu brauchen wir die Politik, aber auch neue junge Köpfe aus aller Welt, die frische und unkonventionelle Ideen mitbringen.“ Penninger möchte zehn neue Nachwuchsgruppen am HZI einrichten und weitere zehn Stellen für Technologieexpert:innen schaffen, um das HZI noch besser für die Herausforderungen zum Beispiel durch neu auftretende Infektionskrankheiten und die klimabedingte Ausbreitung von Krankheitserregern aufzustellen.
Im Anschluss tauschte sich Falko Mohrs mit zwei Vertretern der Promovierenden aus und besichtigte die Tierexperimentelle Einheit des HZI, wo ihm Prof. Till Strowig und Dr. Lisa Osbelt-Block aus der Abteilung „Mikrobielle Immunregulation“ die Erforschung der Mikrobiota vorstellten. Damit wird die Gesamtheit der Mikroorganismen, die auf und in einem Organismus leben, bezeichnet. Ihre Zusammensetzung hängt zum Beispiel von der Ernährung, von Krankheiten und Medikamenten ab und hat einen großen Einfluss auf das Immunsystem und damit auch auf Infektionskrankheiten. Danach informierte sich der Minister im Wirkstoffzentrum über die Suche nach neuen antimikrobiellen Wirkstoffen und deren Weiterentwicklung. Dr. Katharina Rox stellte dabei die Arbeit der von ihr geleiteten Pharmakokinetik/Pharmakodynamik-Plattform zur Validierung und Optimierung geeigneter Wirkstoffkandidaten vor, die gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) betrieben wird. Damit begegnen das HZI und das DZIF der wachsenden Herausforderung durch das zunehmende Auftreten von antibiotikaresistenten Krankheitserregern.