Die Max-Planck-Gesellschaft informierte heute darüber, dass die HZI-Forscherin Emmanuelle Charpentier die Berufung zum Wissenschaftlichen Mitglied und Direktorin an das Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie angenommen hat. Sie wird am MPI eine neue Abteilung aufbauen und diese ab dem 1. Oktober 2015 hauptamtlich leiten.
Bislang forschte Charpentier am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig; sie hat darüber hinaus noch eine Forschungsgruppe an der Universität von Umeå, Schweden. Die weltbekannte Mikrobiologin untersucht vor allem, wie bakterielle Pathogene mit ihrer Umwelt, einschließlich ihres menschlichen Wirts, interagieren. Im Rahmen dieser Studien entdeckte sie, dass sich das sogenannte CRISPR-Cas9-System von Bakterien als extrem präzises Werkzeug einsetzen lässt, um genetisches Material zu bearbeiten und die Funktion von Genen zu untersuchen. Unter anderem kann CRISPR-Cas9 auch genutzt werden, um neue Behandlungsmöglichkeiten für schwerwiegende Krankheiten des Menschen zu entwickeln.
Diese Entdeckung ist ein Meilenstein für die Molekularbiologie und hat Emmanuelle Charpentier zahlreiche Auszeichnungen beschert, darunter den Breakthrough Prize in Life Sciences, den Ernst Jung-Preis, den Louis-Jeantet-Preis für Medizin sowie den schwedischen Göran-Gustafsson-Preis. Die Entdeckung des CRISPR-Cas9-Systems zählen sowohl das Fachmagazin Science als auch Nature 2013 zu den Top Ten der wichtigsten wissenschaftlichen Leistungen. Seine Entdeckerin sicherte sich damit einen Platz auf der Liste der weltweit einflussreichsten Persönlichkeiten 2015 des Time Magazine.
Wir wünschen Emmanuelle Charpentier viel Erfolg in ihrer neuen Position am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin.
Die gesamte Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft lesen Sie unter:
www.mpg.de/9334764/emmanuelle-charpentier