"Als größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands leistet die Helmholtz-Gemeinschaft Beiträge zur Lösung drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Mit mehr als 38.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Jahresbudget von über vier Milliarden Euro betreiben wir Spitzenforschung an 18 Forschungszentren und in vielen nationalen und internationalen Kooperationen.
Einer unserer sechs Forschungsbereiche ist die Gesundheit. Hier erforschen wir beispielsweise Krankheiten wie Krebs oder Diabetes, Alzheimer oder Parkinson. Die Forschung mit Zellkulturen oder Computermodellen kann dabei Experimente an Tieren nicht immer ersetzen. Sowohl für die Grundlagenforschung als auch für die Entwicklung innovativer Diagnose- und Behandlungsverfahren müssen wir deshalb Experimente an Tieren, insbesondere an Mäusen, durchführen.
Wir begegnen den Tieren dabei konsequent mit höchster ethischer Verantwortung. Vor jedem Versuch bewerten wir sorgfältig die wissenschaftliche Fragestellung und klären ab, ob Experimente an Tieren wirklich nötig sind. Dort, wo es aussagekräftige Alternativen gibt, nutzen wir diese. Wir führen dann ausschließlich die Versuche durch, die unverzichtbar sind. Diesem Standard verpflichten sich alle Forscherinnen und Forscher in Deutschland und werden bei der Einhaltung durch externe Aufsichtsbehörden strengstens kontrolliert.
Beim Thema Tierversuche gilt daher in der Helmholtz-Forschung der internationale Standard des 3-R-Prinzips. Diese Abkürzung steht für „Replace, Reduce, Refine“ und bedeutet, dass wir Tierversuche nach Möglichkeit vermeiden, ihre Anzahl verringern und zum Wohle der Tiere verbessern.
Um die Medien und die Öffentlichkeit möglichst transparent und umfassend zu informieren, beteiligen wir uns an der gemeinsamen Initiative „Tierversuche verstehen“ der Allianz der Wissenschaftsorganisationen: Die Onlineplattform www.tierversuche-verstehen.de ist vor kurzem an den Start gegangen. Sie informiert zu Hintergründen und Bedingungen tierexperimenteller Forschung. Ziel ist es, interessierten Menschen eine Anlaufstelle für wissenschaftlich fundierte, verständliche und sachliche Informationen zu bieten.
Ich hoffe, dass diese Initiative von der Öffentlichkeit und den Medien rege genutzt wird. Über das Thema Tierversuche müssen wir sprechen. Es gibt dabei nichts zu verbergen."