Vor diesem Hintergrund fördert die Europäische Union aus ihrem Forschungsprogramm Horizon Europe das Projekt Vax2Muc („Impfstoffe der nächsten Generation gegen Erreger der Magen-Darm-Schleimhäute am Beispiel von Helicobacter pylori“) mit mehr als 8,4 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren. Projektpartner ist auch das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), die Koordination hat die Technische Universität München (TUM) inne. Das internationale und interdisziplinäre Forschungsteam hat sich zum Ziel gesetzt, verbesserte, innovative Subunit-Impfstoffe der nächsten Generation gegen Krankheiten zu entwickeln, die durch mukosale AMR-Erreger im Gastrointestinaltrakt verursacht werden. Unter der Leitung von Prof. Markus Gerhard (TUM) soll ein prophylaktischer H. pylori-Impfstoffkandidat entwickelt werden, der in einer klinischen Studie der Phase I untersucht werden soll. Darüber hinaus werden die Herstellungsprozesse unter GMP-Bedingungen vorangetrieben und neuartige Impfstofftechnologien und Strategien für eine optimierte mukosale Immunität im Magen-Darm-Trakt untersucht und weiterentwickelt.
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung beteiligt sich an der Entwicklung der mukosalen Impfstrategie und wird mit Studien in Mäusen dazu beitragen, Immunparameter zu identifizieren, die die Immunogenität und den Schutz durch die Impfstoffkandidaten vorhersagen können. „Das HZI-eigene Adjuvans c-di-AMP wird eines von zwei Adjuvantien sein, die als Bestandteil des Impfstoffs getestet werden“, sagt Prof. Carlos A. Guzmán, Leiter der Abteilung Vakzinologie und angewandte Mikrobiologie am HZI. Darüber hinaus wird sich das HZI an den klinischen Studien beteiligen und mit seinen immunologischen Analysen an der Bestimmung der experimentellen Endpunkte mitwirken. Guzmán ergänzt: „Die innovativen Spitzentechnologien und der multidisziplinäre Ansatz des Konsortiums werden entscheidend dazu beitragen, unsere ehrgeizigen Ziele zu erreichen.“
Dem Vax2Muc-Konsortium gehören weltweit führende Institutionen an, die bestens aufgestellt sind, um solche neuen Technologien zu evaluieren und bestehende Lücken in der Prävention bakterieller Infektionen zu schließen. Neben der TUM und dem HZI gehören dem Konsortium Expert:innen von der Faculdade De Farmácia Da Universidade De Lisboa, InStar Technologies a.s., IRTA Institute of Agrifood Research and Technology, Statens Serum Institut, Trinity College Dublin, University Antwerpen, University of Strathclyde an.