Die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung fördert hierzu ein Projekt, in dem Neuraminidase so verändert werden soll, dass sie zum einen eine verbesserte Stabilität im Impfstoff aufweist und zum anderen eine Immunantwort gegen verschiedene Grippeviren hervorruft. Die Vision dahinter: auf Basis der Designerantigene wollen die Forscher einen universellen Grippeimpfstoff entwickeln.
Prof. Alice McHardy, Leiterin der HZI-Abteilung „Bioinformatik der Infektionsforschung“ koordiniert dieses mit 1,7 Millionen Dollar über zwei Jahre geförderte Projekt. An der interdisziplinären Kooperation sind außerdem die HZI-Teams um Prof. Carlos A. Guzmán (Abteilung Vakzinologie) und Prof. Wulf Blankenfeldt (Abteilung „Struktur und Funktion der Proteine“) sowie Prof. Mohammad Mofrad (Mechanical Engineering and Bioengineering, University of California, Berkeley) beteiligt.
Wissenschaftlicher Hintergrund:
Die Mängel inaktivierter virusbasierter Impfstoffe liegen neben dem Erfordernis einer jährlichen Neuzusammenstellung vermutlich auch in einer individuellen Instabilität von Neuraminidase begründet. Beide Probleme wollen die HZI-Forscher mit ihrem Ansatz überwinden. Mithilfe von genetischen, strukturellen und evolutionären Informationen wollen die Forscher NA-Varianten entwickeln, die das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern anregen, mit denen verschiedene Grippevirusvarianten neutralisiert werden können. Die Effizienz der resultierenden Varianten wird anschließend in Maus- und Frettchenmodellen bewertet.
Die HZI-Forscher erwarten, dass die vorgeschlagene Forschung, möglicherweise in Kombination mit Hämagglutinin als Zielstruktur, die Entwicklung eines universellen Grippeimpfstoffs deutlich vorantreiben wird.