Wie gelingt es krankheitserregenden Bakterien, in den menschlichen Körper einzudringen? Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen ihnen und den Zellen der Immunabwehr, und wie passen sie sich an den Wirt an? Fragen wie diesen geht die französische Mikrobiologin Prof. Pascale Cossart nach. Sie ist eine der führenden Wissenschaftlerinnen auf diesem Forschungsgebiet, das auch für das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) eine wichtige Rolle spielt.
Aus diesem Grund wurde Cossart heute im Rahmen des „Jürgen Wehland Symposiums- North Regio Day on Infection“ mit dem Helmholtz International Fellow Award ausgezeichnet. Mit diesem Preis ehrt die Helmholtz-Gemeinschaft herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die im Ausland an Forschungsfragen arbeiten, die auch für die Helmholtz-Gemeinschaft relevant sind. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 20.000 Euro verbunden.
„Wir freuen uns, mit Prof. Pascale Cossart eine weltbekannte Mikrobiologin als Helmholtz International Fellow gewonnen zu haben“, sagt Prof. Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI, der die Auszeichnung übergab. „Die Zusammenarbeit mit ihr bereichert unsere Forschung an krankheitserregenden Bakterien außerordentlich.“ Das HZI hatte Cossart daher für den Preis vorgeschlagen.
Cossart ist Professorin „classe exceptionnelle“ am Institut Pasteur, Frankreich. Ihre wegweisenden Entdeckungen haben viel dazu beigetragen, dass Wissenschaftler heute die molekularen und zellulären Grundlagen bakterieller Infektionen besser verstehen. Ihr bevorzugter Modellorganismus ist dabei das Bakterium Listeria monocytogenes, das über verunreinigte Lebensmittel übertragen wird und zahlreiche Erkrankungen beim Menschen hervorrufen kann.