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Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung trauert um wissenschaftlichen Geschäftsführer

Professor Jürgen Wehland unerwartet verstorben

Braunschweig, den 17. August 2010 – Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) trauert um seinen wissenschaftlichen Geschäftsführer, Professor Jürgen Wehland. Am 16. August 2010 ist Jürgen Wehland unerwartet während eines Urlaubs in Schweden verstorben. „Wir sprechen seiner Familie, seinen Angehörigen und allen Freunden unser tiefstes Beileid aus“, sagt Ulf Richter, administrativer Geschäftsführer des HZI. „Sein Tod ist für jeden Mitarbeiter am Helmholtz-Zentrum und in der Helmholtz-Gemeinschaft ein großer Verlust. Mit ihm verlieren wir einen herausragenden Wissenschaftler und viele von uns einen langjährigen Freund.“

 

„Professor Wehland war ein hochangesehener Forscher und ein allseits geschätzter Kollege“, sagt Professor Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren in Berlin. „In Gedanken sind wir bei allen Menschen, die Herrn Wehland persönlich und beruflich nahestanden.“

 

Professor Wehland studierte Biologie an der Universität Göttingen und fertigte seine Diplom- und Doktorarbeit am Max-Planck Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen an. Nach seiner Promotion in Zellbiologie an der Universität Bonn folgte ein Forschungsaufenthalt am National Cancer Institute in Bethesda, USA. 1988 erlangte Jürgen Wehland seine venia legendi, die Lehrberechtigung für das Fach Zellbiologie. 1989 kam er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in die Abteilung Mikrobiologie an der ehemaligen Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig. Von 1994 bis 1997 leitete er hier die Abteilung Zellbiologie. 1997 wurde Jürgen Wehland zum Universitätsprofessor für Zellbiologie und Immunologie an der Technischen Universität Braunschweig berufen und Leiter des Bereichs „Zell- und Immunbiologie“ an der GBF.

 

Seit September 2009 leitete Jürgen Wehland das 2006 aus der GBF hervorgegangene HZI kommissarisch, von Januar dieses Jahres an als wissenschaftlicher Geschäftsführer. Jürgen Wehland war Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie und erhielt 2007 den Descartes-Preis für seine Forschungsarbeiten über Listerien als Krankheitserreger. Seine Forschung an Prozessen im Zellskelett und an Listerien spiegelt sich in mehr als 160 hochrangigen wissenschaftlichen Publikationen wieder. Jürgen Wehland hatte wesentlichen Anteil daran, dass das HZI heute ein modernes und leistungsfähiges Infektionsforschungszentrum ist.

 

Jürgen Wehland war Mitglied in zahlreichen Vorständen und Gremien wie im Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Mitglied des Fachbeirats des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie in Berlin sowie Vorsitzender des Senatsausschusses „Evaluierung“ der Leibniz-Gemeinschaft.

 

Professor Dr. Jürgen Wehland wurde 58 Jahre alt. Er hinterlässt seine Ehefrau und zwei erwachsene Töchter.