Praktisch alle erwachsenen Menschen tragen Herpesviren in sich, oft ohne es zu wissen – und ohne dass es direkte Folgen für sie hat. Die Erreger, darunter auch das Cytomegalievirus (CMV) richten zunächst keinen Schaden an. Einer Bekämpfung durch das Immunsystem entgehen sie durch gezielte „Sabotage“. Diesen Vorgang nennt die Wissenschaft „Immun-Evasion“, also die Flucht vor der Immunabwehr. Prof. Luka Cicin-Sain vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) hat internationale Experten zum ersten VISTRIE-Symposium am 7. Mai nach Braunschweig geladen. Cicin-Sain ist Sprecher des Virtuellen Institutes „Viral Strategies of Immune Evasion“ (kurz VISTRIE, zu Deutsch „Virale Strategien der Immun-Evasion“), eines länderübergreifenden Netzwerks von Virus-Spezialisten. Höhepunkt der Tagung: Eine Podiumsdiskussion über die Chancen, einen Impfstoff gegen CMV zu entwickeln.
Für Menschen mit einem normal funktionierenden Immunsystem stellt die Anwesenheit von CMV zunächst kein Problem dar. Obwohl sich das Virus vor der Immunabwehr verbergen kann, löst es meist keine Krankheit aus. Die sogenannte Cytomegalie betrifft nur Patienten mit einem geschwächten Immunsystem, darunter auch Schwangere. Die CMV-Infektion während der Schwangerschaft ist - nach dem Down-Syndrom – die zweithäufigste Ursache von Geburtsfehlern. Während früher die Röteln die größte Gefahr für Ungeborene waren, haben diese ihre Schrecken verloren, seit gegen sie geimpft werden kann. Zum Schutz vor CMV dagegen gibt es noch keine Impfung und während der Schwangerschaft auch keine Therapie. Daher sind Forscher auf der ganzen Welt auf der Suche nach einem Impfstoff. Wie weit sie auf diesem Weg sind und ob ein solcher überhaupt realisierbar ist, das diskutieren internationale Experten unter anderem aus Cambridge, Portland, Freiburg und Hannover auf dem VISTRIE-Symposium am HZI. Darüber hinaus wird es am 7. Mai eine Reihe von Vorträgen zum aktuellen Stand der Forschung zu CMV und anderen Herpesviren geben.
Vertreter der Medien sind insbesondere zur Diskussion, aber auch zu den Vorträgen herzlich eingeladen. Neben dem offiziellen Programm besteht die Möglichkeit zu Gesprächen und Interviews mit den anwesenden Wissenschaftlern.
Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des HZI vermittelt Ihnen gerne Termine mit den Experten, bei Interesse nehmen Sie bitte telefonisch unter 0531 6181-1401 oder per Mail an presse(at)helmholtz-hzi.de Kontakt mit uns auf.
Weitere Informationen zum Symposium und ein detailliertes Programm finden Sie auf hier.