Mit führenden Experten über die Medizin der Zukunft diskutieren und gemeinsam Handlungsvorschläge für die Politik erarbeiten: Dazu hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für Samstag, 15. Oktober, 100 Bürger aus der Region an das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) eingeladen. Die ausgewählten Teilnehmer erarbeiten bei der Bürgerkonferenz „Intensiv- und Palliativmedizin“ in der Diskussion miteinander und mit den Fachleuten Handlungsempfehlungen, die später in Form eines „Bürgerreports“ veröffentlicht werden sollen. Die Veranstaltung ist Teil des Formats „Bürgerdialog“, in dem das BMBF Bürgerkonferenzen zu verschiedenen gesellschaftlich relevanten Themen mit Bezug zu Wissenschaft und Technik organisiert. Medienvertreter sind zur Teilnahme eingeladen, werden aber um vorherige Anmeldung gebeten.
Intensiv- und Palliativmedizin beschreiben auf den ersten Blick Gegensätze: Die Intensivmedizin versucht, mit modernsten Mitteln Leben zu retten. Ziel der Palliativmedizin ist es dagegen, schwerkranken Patienten die höchstmögliche Lebensqualität zu sichern und unter Umständen auf Therapieversuche zur Lebensverlängerung zu verzichten. Herausforderungen, Erwartungen und Risiken der Verzahnung dieser beiden scheinbar gegensätzlichen Disziplinen stehen bei der Konferenz am HZI zur Diskussion.
„Uns ist es ein wichtiges Anliegen, Bürgern und Experten mit der Ausrichtung dieser Konferenz eine Plattform zum gegenseitigen Austausch zu bieten“, sagt Professor Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI. „Nur durch den transparenten Umgang mit medizinischen Entwicklungen ist es möglich, Ängste, aber auch falsche Erwartungen zu vermeiden.“
Die geladenen Experten der Konferenz am HZI sind Marianne Golmann von der Gerontopsychiatrischen Beratungsstelle bei Ambet, Professor Jan Gummert vom Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen, Professor Wolfgang Hoffmann vom Städtischen Klinikum Braunschweig, Professor Dietrich Kettler, Sprecher des Deutschen Beirats für Erste Hilfe und Wiederbelebung bei der Bundesärztekammer, Professor Wolfgang Koppert von der Medizinischen Hochschule Hannover, Heiner Melching von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und Dr. Rainer Prönneke, Sprecher der Hospizarbeit Braunschweig.
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Professor Annette Schavan, begrüßt die Beteiligung des HZI. „Wir freuen uns, mit dem HZI einen Partner an der Seite zu haben, der uns bei der Durchführung der Bürgerkonferenzen unterstützt und seine fachliche Expertise in den Bürgerdialog „Hightech-Medizin“ einbringt. Die Bürgerdialoge sind Ausdruck einer neuen Kultur des Zuhörens und des Dialogs zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.“
Neben den bundesweit sechs Konferenzen, an denen nur eine begrenzte Zahl von Bürgern teilnehmen kann, bietet das BMBF allen Interessierten ein moderiertes Diskussionsportal im Internet (www.buergerdialog-bmbf.de). Am Ende des Bürgerdialogs fasst ein Report die von den beteiligten Bürgern erarbeiteten Empfehlungen zusammen und wird Anfang Dezember an Entscheidungsträger aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft übergeben. Die Ergebnisse präsentiert das BMBF im Online-Portal.
Hinweis für die Medien:
Die Teilnehmer der Bürgerkonferenz „Intensiv- und Palliativmedizin“ wurden ausgewählt und persönlich geladen, um eine möglichst vielfältige Zusammensetzung zu gewährleisten. Eine spontane Teilnahme ist nicht möglich. Medienvertreter haben allerdings die Möglichkeit, nach vorheriger Anmeldung an der Veranstaltung teilzunehmen. Bitte wenden Sie sich dazu unter 0531 6181-1401 oder presse(at)helmholtz-hzi.de an die Pressestelle des HZI.