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Hohe Auszeichnung für Emmanuelle Charpentier

Göran-Gustafsson-Preis geht an HZI-Forscherin

Schwedens renommierteste Auszeichnung für Wissenschaftler - der Göran-Gustafsson-Preis - ging in diesem Jahr unter anderem an die Mikrobiologin Prof. Emmanuelle Charpentier vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig. Verliehen wurde der Preis im Rahmen der Jahrestagung der Royal Swedish Academy of Science am 31. März 2014.  Die Ehrung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 150.000 US Dollar für Forschungszwecke verbunden. 

Charpentier leitet seit 2013 die Abteilung „Regulation in der Infektionsbiologie“ am HZI und ist eine der führenden Wissenschaftlerinnen auf dem Gebiet der RNA-Regulation und der molekularbiologischen Infektionsforschung.  Darüber hinaus lehrt sie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), mit der ihre Abteilung eine enge Zusammenarbeit pflegt.

Zu ihren herausragenden Arbeiten zählt die Erforschung des bakteriellen „Immunsystems“ CRISPR-Cas, mit dem sich Bakterien gegen Krankheitserreger verteidigen. Das System erkennt fremde DNA, zerschneidet sie und macht so Eindringlinge unschädlich. Eine Funktionsweise, die man auch im Labor nutzen kann, denn sie erlaubt es den Wissenschaftlern, einzelne Gene gezielter zu entfernen oder einzusetzen als bisher. Dadurch könnten Krankheiten, die durch Mutationen im Erbgut ausgelöst werden, in Zukunft zielgerichteter und schneller behandelt werden. Bis ein solcher medizinischer Einsatz möglich ist, dürfte noch einige Forschungsarbeit zu leisten sein. Dennoch gilt die Methode schon heute als hoffnungsvolles Werkzeug in der Gentechnik und bei der Therapie von Krankheiten.

Mit dem Göran-Gustafsson-Preis zeichnet die Royal Swedish Academy of Science seit 1991 jährlich Wissenschaftler aus den Bereichen Chemie, Mathematik, Medizin, Molekularbiologie und Physik für hervorragende Leistungen aus. 

Die Pressemitteilung der Royal Swedish Academy of Science finden Sie hier.