Die Verleihung des Hygiene-Preises fand am 15. März 2024 in Hamburg statt und wurde vom Vorsitzenden der Rudolf Schülke Stiftung, Prof. Martin Exner, vorgenommen. Die Stiftung prämiert wissenschaftliche Publikationen, die sich mit der Prävention und Kontrolle übertragbarer Erkrankungen befassen und zur Entwicklung und Anwendung von Präventions- und Kontrollstrategien, Verfahren zur Antiseptik, Desinfektion, Reinigung und Patientensicherheit beitragen. Dotiert ist der Hygiene-Preis insgesamt mit 15.000 Euro.
Im Rahmen der ausgezeichneten Studie untersuchte ein Forschungsteam um Klassert und Zubiria-Barrera, wie sich in einem neu errichteten Krankenhausgebäude die Besiedlung mit Mikroorganismen entwickelt und wie sich in dem Zuge auch antibiotikaresistente Keime verbreiten. Dazu sammelten sie nach der Fertigstellung des neuen Bettenhochhauses der Charité – Universitätsmedizin Berlin über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten Oberflächenproben von Türklinken, Böden und Waschbecken in neun verschiedenen Krankenzimmern, bevor und nachdem diese erstmals belegt wurden. Mittels Hochdurchsatz-Sequenziermethoden bestimmten die Forschenden aus insgesamt 1547 Proben die Zusammensetzung des Krankenhaus-Mikrobioms – das ist die Gesamtheit aller Mikroorganismen und ihrer Gene – und die Verbreitung von Antibiotika-Resistenzgenen. Ziel der Studie war ein tieferes Verständnis der mikrobiellen Besiedlung einer Krankenhausumgebung, um letztendlich auch die Ausbreitung gefährlicher Krankenhauskeime eindämmen zu können.
Die Forschungsgruppe „Dynamik respiratorischer Infektionen“ wurde erst im Herbst 2022 am HZI eingerichtet und ging unter anderem auf die Initiative des kürzlich verstorbenen Direktors der Klinik für Pneumologie und Infektiologie der MHH, Prof. Tobias Welte, zurück.