Jean-Eric Paquet (rechts), Leiter der Generaldirektion Forschung und Innovation der EU-Kommission, überreicht die ERIC-Plakette an Staatssekretär Georg Schütte und Wolfgang Fecke (links), den Generaldirektor von EU-OPENSCREEN.
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HZI im Konsortium EU-OPENSCREEN: Neue Dynamik für die Wirkstoffsuche

Das Konsortium EU-OPENSCREEN wurde von der Europäischen Kommission als europäische Forschungsinfrastruktur ausgezeichnet.

Die Bibliothek des Forschungskonsortiums EU-OPENSCREEN ist etwas ganz Besonderes: Hier können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt in einer Datenbank mit etwa 140.000 chemischen und biologischen Substanzen stöbern. Wollen sie die Wirkung einer Substanz genauer unter die Lupe nehmen, können sie diese ähnlich wie bei einer Fernleihe bestellen – und anschließend in sogenannten Partner Sites untersuchen. Dort finden die Forschenden modernste Technologien und ein breites Spektrum biologischer Testsysteme. Das Konsortium bündelt die Infrastruktur von 20 Forschungsinstituten aus bislang sieben europäischen Ländern. Weitere Partnerländer sollen folgen. Auch das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung ist Teil von EU-OPENSCREEN. Dafür bekommt das Konsortium Rückenwind von der Europäischen Kommission. Diese hat EU-OPENSCREEN jetzt als europäische Forschungsinfrastruktur – European Research Infrastructure Consortium (ERIC) – ausgezeichnet.

 

EU-OPENSCREEN bündelt Know-How in der Wirkstoffforschung

EU-OPENSCREEN ist das zweite Konsortium in Deutschland, das die ERIC-Plakette erhält. Jean-Eric Paquet, Leiter der Generaldirektion Forschung und Innovation der EU-Kommission, überreichte die Plakette auf dem Forschungscampus Berlin-Buch – der Geschäftsstelle des Konsortiums – an Vertreter von EU-OPENSCREEN. Forschungsstaatssekretär Georg Schütte würdigte die Auszeichnung als wichtigen Schritt für die europäische Zusammenarbeit in der Forschung: „Speziell in der Wirkstoffforschung gilt es, Kräfte und Know-How zu bündeln, um dringend benötigte Therapien schneller und effizienter zu entwickeln. EU-OPENSCREEN kann nun als ERIC noch besser dazu beitragen“, sagte Schütte. „Ich bin davon überzeugt, dass diese Kultur des gemeinsamen Nutzens und Teilens von Ressourcen und Ergebnissen der Suche nach dringend benötigten Wirkstoffen eine neue Dynamik verleihen wird.“

Bundesforschungsministerium fördert Aufbau der Substanzbibliothek

Das Bundesforschungsministerium unterstützt EU-OPENSCREEN in den kommenden fünf Jahren mit rund 23 Millionen Euro. Diese Mittel dienen zum einen dem Aufbau der Substanzbibliothek am Standort Berlin-Buch. Zum anderen werden sie die technische Ausstattung der deutschen Partner-Sites weiter stärken. Ebenso fördern die anderen Mitgliedsländer ihre Partner-Sites und beteiligen sich an der Finanzierung der zentralen Einrichtungen.EU-OPENSCREEN
Deutschland stellt auf dem Campus Berlin-Buch den Sitz von EU-OPENSCREEN. Weitere Gründungsmitglieder sind Norwegen, Tschechien, Lettland, Finnland, Polen und Spanien. Dänemark kooperiert zunächst als Beobachter und ab 2019 als volles Mitglied, sieben weitere Länder bereiten ihre Teilnahme vor. Aus Deutschland beteiligen sich das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und das Max Delbrück Centrum für molekulare Medizin (MDC) in Berlin, das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig sowie das Fraunhofer Institut für Molekulare Biologie und Angewandte Ökologie (IME) in Hamburg.

HZI im EU-OPENSCREEN

Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung bringt in EU-OPENSCREEN seine langjährige Expertise in der Wirkstoffforschung ein. „Wir positionieren uns als Standort für Assayentwicklung, Screening und Leitstruktur-Generierung, um Wirkstoffe für innovative antibakterielle und antivirale Targets und Mechanismen zu finden“, sagt Prof. Mark Brönstrup, Leiter der Abteilung Chemische Biologie am HZI. Dazu wird die Infrastruktur, um Wirkstoff-Bibliotheken gegen bakterielle und virale Pathogene zu testen, nochmals deutlich ausgebaut.

EU-OPENSCREEN

Deutschland stellt auf dem Campus Berlin-Buch den Sitz von EU-OPENSCREEN. Weitere Gründungsmitglieder sind Norwegen, Tschechien, Lettland, Finnland, Polen und Spanien. Dänemark kooperiert zunächst als Beobachter und ab 2019 als volles Mitglied, sieben weitere Länder bereiten ihre Teilnahme vor. Aus Deutschland beteiligen sich das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und das Max Delbrück Centrum für molekulare Medizin (MDC) in Berlin, das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig sowie das Fraunhofer Institut für Molekulare Biologie und Angewandte Ökologie (IME) in Hamburg.