Von Salmonella bis EHEC, von Staphylokokken bis zum Tuberkulose-Erreger Mycobakterium: Einige der gefürchtetsten und gefährlichsten Krankheitskeime stehen auf dem Programm, wenn am 16. August Wissenschaftler aus Deutschland, Schweden und den USA ihre neuesten Erkenntnisse über Infektionskrankheiten austauschen. Die Experten treffen sich am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig zum zweiten „North Regio Day on Infection“ (kurz: Nordi II). Zum ehrenden Angedenken an den ehemaligen wissenschaftlichen Geschäftsführer des HZI trägt diese Tagung auch den Namen „Jürgen-Wehland-Symposium“. Mit dem neu geschaffenen Jürgen-Wehland-Preis zeichnet das HZI dabei einen herausragenden Nachwuchswissenschaftler aus.
„Infektionskrankheiten sind eine der Haupttodesursachen weltweit“, sagt Dr. Siegfried Weiß, Immunologe und leitender Wissenschaftler am HZI. „Durch Mobilität und Massentourismus verbreiten sich Erreger schneller um den Globus als je zuvor; durch zunehmende Resistenzen gegen Antibiotika werden sie in den Krankenhäusern immer schwerer zu bekämpfen.“ Umso wichtiger, so Weiß, sei es, möglichst viel über Bakterien und Viren und ihre Überlebensstrategien zu lernen und das Wissen darüber auf internationaler Ebene auszutauschen.
Diesem Ziel widmen sich Besucher und Referenten beim Jürgen-Wehland-Symposium/Nordi II. International renommierte Wissenschaftler, darunter der Salmonellen-Forscher Jorge Galán aus New Haven, USA, und die Pneumokokken-Expertin Brigitta Henriques Normark aus Stockholm stellen ihre neuesten Forschungsergebnisse vor und diskutieren mit dem Fachpublikum. „Wir sind stolz darauf, dass wir so namhafte Sprecher für diese Fachtagung in Braunschweig gewinnen konnten“, sagt Prof. Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI.
Der „North Regio Day on Infection“ (Nordi) wurde im Jahr 2010 als zentraler Event und Treffpunkt für Infektionsforscher im Raum Norddeutschland geschaffen. Der Teilnehmerkreis der englischsprachigen Tagung ging jedoch schon beim ersten Mal deutlich über die Region hinaus. Koordiniert wird das Treffen vom HZI, der Technischen Universität (TU) Braunschweig, dem Robert-Koch-Institut in Wernigerode (RKI) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) sowie der HZI-Graduiertenschule. Die Veranstaltung wird mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur gefördert.
Prof. Jürgen Wehland leitete das HZI von Herbst 2009 bis Sommer 2010 als Wissenschaftlicher Geschäftsführer. Er verstarb am 16. August 2010 unerwartet. „Wir wollen dieses herausragenden Wissenschaftlers und langjährigen Weggefährten vieler von uns am Jahrestag seines Todes gedenken“, erklärt sein Nachfolger Dirk Heinz.
Zu Ehren des verstorbenen Leiters vergibt das HZI auch erstmals den Jürgen-Wehland-Preis, mit dem herausragende Nachwuchswissenschaftler geehrt und gefördert werden sollen.
Anmeldungen und weitere Informationen unter:
www.helmholtz-hzi.de/nordi
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern. Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig ist eine von der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Niedersachsen gemeinsam finanzierte Forschungseinrichtung in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Aufgabe des Zentrums ist es, biomedizinische Forschung auf dem Gebiet der Infektionsbiologie sowie deren klinische Anwendung und praktische Umsetzung zu betreiben.