Das Netzwerk ENLIGHT-TEN+ (European Network Linking Informatics and Genomics of Helper T cells in Tissues) bildet 15 Nachwuchswissenschaftler:innen im Bereich der Immunologie an akademischen und nichtakademischen Institutionen in zehn europäischen Ländern aus. Prof. Jochen Hühn, Leiter der Abteilung „Experimentelle Immunologie“ am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), koordiniert das Konsortium. Die Organisation EATRIS (European Infrastructures for Translational Medicine) unterstützte die Ausrichtung der ENLIGHT-TEN+-Winter School 2023, an der neben den 15 ENLIGHT-TEN+ Doktorand:innen auch 13 externe Partizipant:innen teilnahmen. Durch wissenschaftliche Vorträge und interaktive Übungen lernten sie wichtige Aspekte der Entwicklung und Zulassung von Arzneimitteln kennen.
Nachwuchswissenschaftler:innen vertiefen ihr Wissen über Translationsmedizin und Arzneimittelherstellung
Die Teilnehmenden erlangten in dem von Keith Williams entwickelten Brettspiel "From test tubes to tablets" einen umfassenden Überblick über den langwierigen Prozess von der Entdeckung eines Wirkstoffkandidaten bis hin zum fertigen Medikament. Dabei lag der Fokus darauf, ein fiktives Medikament unter Berücksichtigung von Kosten, Risiken und Verzögerungen erfolgreich auf den Markt zu bringen. In seinem Vortrag präsentierte Prof. Robert Harris, Professor für Immuntherapie bei neurologischen Erkrankungen am Karolinska Institut in Stockholm, wie die biomedizinische Forschung die klinische Behandlung von Multipler Sklerose in Schweden beeinflusst hat. Weiter schilderte Dr. Sarah Weschke, Beauftragte für Patienten- und Stakeholder-Engagement am Berlin Institute of Health der Charité, in ihrem Vortrag, dass die frühzeitige Einbeziehung von Patientenerfahrungen in den Forschungsprozess die Studienrelevanz steigert und die Umsetzung von Ergebnissen in die klinische Praxis fördert.
Dr. Thomas Steger-Hartmann bot den Forschenden einen Überblick über benötigte Studien und Sicherheits-Checkpunkte für die Weiterentwicklung eines neuen Wirkstoffkandidaten. Der Leiter der investigativen Toxikologie bei BAYER illustrierte den langwierigen Prozess der Wirkstoffentwicklung von in silico und in vitro Untersuchungen zu klinischen Studien in menschlichen Proband:innen.
Im Rahmen von Aktivitäten zu Berufsorientierung gewannen die Nachwuchswissenschaftler:innen Einblicke in verschiedene Karrieremöglichkeiten in akademischer Forschung und Industrie.