Portrait Olga Kalinina
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Klaus Faber-Stiftungsprofessur für Wirkstoff-Bioinformatik offiziell eröffnet

Olga Kalinina ist neue Stiftungsprofessorin am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland

Da immer mehr Bakterien Resistenzen gegen gängige Antibiotika entwickeln, ist es dringend notwendig, die Erforschung neuer Antibiotika für den klinisch-medizinischen Einsatz voranzutreiben. Dieser Aufgabe widmet sich Olga Kalinina, die neue Stiftungsprofessorin für Wirkstoff-Bioinformatik. Am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), einem Standort des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI), und an der Universität des Saarlandes arbeitet die Wissenschaftlerin seit Januar dieses Jahres daran, neue Antibiotika aus biologisch aktiven Naturstoffen zu entwickeln. Ihre Forschungen werden von der in Saarbrücken ansässigen Klaus Faber Stiftung bis 2022 mit insgesamt 1,6 Millionen Euro unterstützt.

Mit Übernahme der Stiftungsprofessur ist Olga Kalinina an der Schnittstelle zweier saarländischer Forschungsschwerpunkte tätig: der Natur- und Wirkstoffforschung mit Fokus auf Antibiotikaentwicklung am HIPS sowie der bioinformatischen Modellierung von Wirkstoffmolekülen und deren Interaktionen am Zentrum für Bioinformatik (ZBI) an der Universität des Saarlandes.

Kalinina studierte Mathematik an der Lomonossow-Universität Moskau, wechselte anschließend in den Bereich der Bioinformatik und promovierte 2007 am Engelhardt-Institut für Molekularbiologie der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau. Finanziert durch ein EMBO Long Term Fellowship, arbeitete sie von 2007 bis 2009 am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg und danach an der Universität Heidelberg. Von dort wechselte sie an das Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken, wo sie 2018 ihre Habilitation abschloss. In ihrer Forschung beschäftigt sich Olga Kalinina schwerpunktmäßig mit der mathematischen Modellierung von molekularen Interaktionen zwischen Proteinen und kleinen Wirkstoff-Molekülen; zudem untersucht sie unter anderem, welche Bedeutung genetische Mutationen für die Ausbildung von Antibiotikaresistenzen haben.

Die Klaus Faber Stiftung ist Gesellschafter der Klaus Faber AG mit Sitz in Saarbrücken, einem der größten Kabeldistributoren Europas und einem der Top-Anbieter der Kabel- und Leitungsbranche. Die Stiftung unterstützt geeignete Projekte der forschenden und angewandten Medizin. Die Einrichtung dieser neuen Professur stellt das zweite Engagement der Klaus Faber Stiftung an der Universität des Saarlandes dar, nachdem die Stiftung nahezu gleichzeitig an der Universitätsklinik in Homburg die Schaffung eines Zentrums für Hornhauterkrankungen in der Augenklinik durch eine Zuwendung in Höhe von 1,2 Millionen Euro ermöglicht. 2016 hatte sich die Klaus Faber Stiftung bereits am CaritasKlinikum St. Theresia in Saarbrücken an der Finanzierung eines hochmodernen Operationssaals für Gefäßeingriffe (Klaus Faber Hybrid Op) durch eine Zuwendung in Höhe von 1,6 Millionen Euro engagiert.

An der Eröffnungsveranstaltung nahmen unter anderem der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans, Universitätspräsident Manfred Schmitt sowie der Klaus Faber Stiftungsvorstand Andreas Schmitt teil.