Dem ehemaligen HZI-Nachwuchsgruppenleiter Prof. Lars Zender wurde am 5. Dezember der renommierte Gottfried Wilhelm Leibniz- Preis 2014 zuerkannt. Dieser wird seit 1986 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) verliehen und gilt als wichtigster Wissenschaftspreis in Deutschland. Zender erhält ihn für seine Arbeit an der Entwicklung neuer Methoden zur Behandlung von Tumorerkrankungen des Magen-Darm-Trakts und der Leber, die er in Braunschweig und an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) begonnen hatte.
Zender ist mit 38 Jahren der jüngste der diesjährigen Preisträger, hat aber bereits einen wesentlichen Beitrag zur Krebsforschung geleistet. „Den Stellenwert seiner Arbeit für die Forschung in diesem Bereich kann man daran ablesen, dass er erst kürzlich mit dem deutschen Krebspreis geehrt wurde“, lobte Prof. Michael P. Manns, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der MHH, den Preisträger.
Unter anderem gelang es ihm, Mechanismen zu entschlüsseln, die zur Erhaltung oder zur Wiederherstellung der Funktion der Leber nach einer Tumorerkrankung beitragen. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit der Identifizierung von Krebsgenen, die an der Entstehung von Tumoren des Magen-Darm-Trakts beteiligt sind. Diese genau zu kennen ist wichtig, um neue und effektivere Tumortherapien zu entwickeln.
„Wir freuen uns sehr, dass mit Lars Zender einer unserer ehemaligen Nachwuchsgruppenleiter einen solch wichtigen Preis erhält und gratulieren ihm herzlich zu seinen Leistungen“, sagte Prof. Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI. Auch der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Prof. Jürgen Mlynek ist begeistert: „Für Herrn Zender freue ich mich besonders, da wir ihm über eine Helmholtz-Nachwuchsgruppe den Weg für seine hochklassige Forschung geebnet haben.“
Seit 2012 leitet Zender als Professor am Universitätsklinikum Tübingen die Sektion für translationale gastrointestinale Onkologie. Zuvor arbeitete er von 2008 bis 2012 als Leiter der die Nachwuchsgruppe „Chronische Infektionen und Krebs“ am HZI und hatte eine Juniorprofessur an der MHH, an der er bereits promoviert hatte, inne.
Neben Zender erhielten zehn weitere Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen den mit 2,5 Millionen Euro dotierten Preis. Für welche Forschungsarbeiten sie das Geld verwenden, können die Preisträger innerhalb der nächsten sieben Jahre frei entscheiden.