Rund ein halbes Jahr nach dem offiziellen Start der bundesweiten Gesundheitsstudie „Nationale Kohorte“ (NAKO) ist in Hannover bereits der erste wichtige Meilenstein erreicht: Heute hat der 1.000 Teilnehmer der Untersuchung das Studienzentrum im Clinical Research Center (CRC) besucht.
Was macht uns krank? Wie können wir uns vor Krankheiten schützen? Und warum werden bestimmte Menschen häufiger krank als andere? Diese Fragestellungen will die NAKO beleuchten und damit Ursachen und Risikofaktoren für Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Diabetes ergründen. In den kommenden zehn Jahren sollen deshalb bundesweit insgesamt 200.000 Bürgerinnen und Bürger untersucht werden. Eines der 18 eigens dafür eingerichteten Studienzentren betreibt das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) am Standort Hannover. Bund, Länder und die Helmholtz-Gemeinschaft fördern das Forschungsprojekt mit insgesamt 210 Millionen Euro.
Der Schwerpunkt der Untersuchungen in Hannover sind Infektionskrankheiten. „Wir bringen unsere Expertise in der Infektionsforschung in die Studie ein“, sagt Prof. Gérard Krause, Leiter der Abteilung Epidemiologie am HZI. Welche Faktoren begünstigen Infektionen? Welche Spätfolgen können sie haben? Antworten auf Fragen wie diese wollen Krause und seine Kollegen im Rahmen der bundesweiten Studie finden.
Im Studienzentrum nehmen die Bürgerinnen und Bürger an umfangreichen medizinischen Untersuchungen teil, darunter Blutdruckmessung, Riechtest, Test der Greifkraft oder eine Bestimmung des Zahnstatus. Außerdem werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu ihren Lebensgewohnheiten, ihrer Ernährung oder ihrer körperlichen Fitness befragt. Das Basis-Testprogramm dauert vier Stunden, einige Probanden werden für ein erweitertes Programm mit sechsstündigem Umfang ausgewählt. Die Teilnahme ist freiwillig, allerdings nur möglich, wenn man zufällig aus dem Melderegister ausgewählt und eingeladen wird.
„Der tausendste Studienteilnehmer hier am Standort Hannover ist für uns ein erster Meilenstein“, sagt Dr. Yvonne Kemmling, Leiterin des Studienzentrums Hannover. „Wir freuen uns über die rege Teilnahme und hoffen auch weiterhin auf eine positive Resonanz.“ Insgesamt sollen in den kommenden Jahren im Studienzentrum Hannover 10.000 Personen an der Nationalen Kohorte teilnehmen. Wer eine Einladung erhält, bekommt die Chance, einen nachhaltigen Beitrag für eine gesündere Zukunft in Deutschland zu leisten.
Die Nationale Kohorte
Gemeinsam forschen für eine gesündere Zukunft, das ist der Leitgedanke der Nationalen Kohorte (NAKO), der zurzeit größten Bevölkerungsstudie in Deutschland. Finanziell gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, 14 Bundesländern und der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Weitere Informationen finden Sie unter www.nationale-kohorte.de.