Der Aufsichtsrat des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig hat in seiner gestrigen Sitzung die beiden neuen Geschäftsführer des HZI bestätigt: Prof. Jürgen Wehland und Ulf Richter. Prof. Wehland tritt damit am 1. Januar 2010 die Nachfolge von Prof. Rudi Balling als wissenschaftlicher Geschäftsführer an. Prof. Balling wechselte nach neun Jahren am HZI im September 2009 nach Luxemburg und baut dort als Gründungsdirektor das „Luxembourg Centre for Systems Biomedicine“ auf. Ulf Richter folgt im Frühjahr 2010 Herrn Dr. Georg Frischmann, der als Geschäftsführer an das Berufsförderungswerk Thüringen wechselte.
Jürgen Wehland kam 1989 an die damalige Gesellschaft für Biotechnologische Forschung. Seit 1997 ist er Leiter des Bereichs „Zell- und Immunbiologie“ und leitet das HZI bereits seit September dieses Jahres kommissarisch. Jürgen Wehland ist Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie und erhielt 2007 den Descartes-Preis für seine Forschungsarbeiten über Listerien als Krankheitserreger.
Ulf Richter war von 2003 bis 2005 Leiter der Abteilung „Betriebswirtschaftliches Controlling“ am HZI und von 2006 bis Anfang 2009 Personalleiter und Prokurist. Im März 2007 erwarb er den „Master of Business Administration in Higher Education and Research Management“. Er ist zurzeit als kaufmännischer Bereichsleiter bei der “Deutschen Einheit Fernstraßenplanung und Bau GmbH Straßenbau“ tätig.
„Das HZI hat in den vergangenen neun Jahren einen immensen Wandel durchlaufen“, sagt Jürgen Wehland. „Aus der GBF wurde das HZI, von der Biotechnologie verlagerte sich der Schwerpunkt in Richtung Infektionsforschung.“ Es gehe jetzt darum, den erfolgreichen Weg, der unter Rudi Balling begonnen wurde, gemeinsam mit allen Partnern aus dem universitären und außeruniversitären Bereich weiter zu gehen. „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Herrn Ulf Richter, die bereits in der Vergangenheit sehr gut und effizient war“, sagt Jürgen Wehland.
Eine wichtige Rolle werde die neue Außenstelle des HZI im Saarland spielen, das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland. „Damit werden wir die Entwicklung neuer Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten gemeinsam mit unseren Partnern vorantreiben.“ Zusammen mit dem neu entstehenden Wirkstoffzentrum hier am Standort Braunschweig erhalte damit auch die Naturstoffforschung wieder neuen Schwung. „Hiervon profitieren auch unsere Partner, mit denen wir gemeinsam an neuen Therapien gegen Infektionskrankheiten arbeiten.“
„Mit Herrn Wehland erhalten wir einen zuverlässigen Partner in der Forschungsregion Braunschweig-Hannover“, sagt Professor Dieter Bitter-Suermann, Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover. „Damit bündelt Niedersachsen seine biomedizinische Forschung weiterhin in einzigartiger Weise von der Forschung auf dem kürzesten Weg zum Medikament.“ Die Umsetzung dieser begonnenen Investitionen könne nur von einem vertrauten und langjährigen Partner wie Herrn Wehland nachvollzogen und vorangetrieben werden.
„Diese Entscheidung sichert die erfolgreiche Verknüpfung von interdisziplinärer Forschung des HZI mit seinen zahlreichen Kooperationspartnern. Damit nimmt Niedersachsen auch zukünftig national und international eine Spitzenposition in der Infektionsforschung ein“, sagt Ministerialdirigent Heiko Gevers vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.