Prof. Carlos A. Guzmán, Leiter der HZI-Abteilung „Vakzinologie und angewandte Mikrobiologie“, entwickelte zusammen mit seinem Team das Adjuvans c-di-AMP, das im TherVacB Impfstoff eingesetzt wird. „Wir werden nicht nur c-di-AMP, sondern auch unsere Expertise einbringen, um beim Erstellen der Dossiers für klinische Studien und der behördlichen Genehmigung zu helfen“, sagt Guzmán.
Der Impfstoff soll in drei Gaben alle vier Wochen verabreicht werden und dabei neutralisierende Antikörper und eine Immunantwort durch T-Zellen induzieren. Zunächst werden zwei Protein-Antigene injiziert, dann ein MVA-Vektor („modifiziertes Vacciniavirus Ankara“). Dieser Minitransporter ist so konzipiert, dass er die Mehrheit der weltweit vorkommenden Hepatitis B-Viren abdeckt. Da Afrika eine hohe Infektionsrate aufweist und dort andere Hepatitis B-Viren vorkommen, wird ein Teil der klinischen Studie in Tansania durchgeführt. Dabei soll TherVacB dazu beitragen, in Afrika lokale Kompetenz zu Hepatitis B aufzubauen.
Das Konsortium
Das TherVacB-Projekt wird vom Helmholtz Zentrum München koordiniert und vereinigt öffentliche Forschungseinrichtungen aus ganz Europa: Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Medizinische Hochschule Hannover, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH, Ludwig-Maximilians-Universität München, Universität Leipzig, Technische Universität München (Deutschland); National Institute for Medical Research (Tansania); Fundacio Clinic per a la Recerca Biomedica (Spanien); Azienda Ospedaliero-Universitaria di Parma (Italien); University College London, Barts and the London NHS Trust, Royal Free London NHS Foundation Trust (Großbritannien), unterstützt von den Unternehmen CTC North GmbH & Co. KG (Deutschland) und ARTTIC (Frankreich).
Das europäische Forschungsprogramm Horizont 2020
Das Forschungsprogramm Horizont 2020 ist mit einem Budget von fast 80 Milliarden Euro über einen Zeitraum von sieben Jahren (2014-2020) das größte europäische Forschungsprogramm der Europäischen Union aller Zeiten. Horizont 2020 hat zum Ziel, durch internationale Zusammenarbeit in Forschung und Innovation in allen relevanten Forschungsbereichen Durchbrüche zu erzielen, um großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie der Bekämpfung von Krankheiten, der langfristigen Sicherung der Energieversorgung oder dem Klimawandel erfolgreich zu begegnen.