Der Erfolg des HI-Virus gründet unter anderem darauf, dass es ihm gelingt, die Zellalarmsysteme auszuschalten, mit denen das Immunsystem vor einem Angriff normalerweise gewarnt wird. Eine dieser „molekularen Alarmanlagen“ haben Christine Goffinet und ihr Team genauer untersucht und entdeckt, dass unterschiedliche Immunzellen bei der Abwehr des HI-Virus eng zusammenarbeiten: Infizierte T-Zellen bilden eine Brücke zu Makrophagen und schalten dort das antivirale Alarmsystem an. „Wir vermuten, dass ähnliche Kooperationen zwischen Immunzellen nicht nur bei HIV-Infektionen zwischen T-Zellen und Makrophagen stattfinden, sondern auch bei Infektionen durch andere Viren“, sagt die Wissenschaftlerin, „und es muss nun untersucht werden, was dieser bisher unbekannte interzelluläre Austausch von Botenstoffen konkret für die Abwehr der Infektion bedeutet und ob sich dieser Mechanismus für therapeutische – oder auch protektive – Zwecke nutzen lässt.“
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