Prof. Emmanuelle Charpentier, Leiterin der Abteilung Regulation in der Infektionsbiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, Humboldt-Professorin an der Medizinischen Hochschule Hannover und Gast-Professorin am Labor für Molekulare Infektionsmedizin in Schweden (MIMS), wurde heute als Trägerin des diesjährigen Prinzessin-von-Asturien-Preises in der Kategorie wissenschaftliche und technische Forschung bekannt gegeben. Sie teilt sich die Auszeichnung mit ihrer US-amerikanischen Kollegin Jennifer Doudna von der University of California in Berkeley.
Charpentier entschlüsselte mit ihrem Team während ihrer Zeit an der Umeå University in Schweden den molekularen Mechanismus eines urtümlichen Immunsystems von Bakterien, welches diese zur Abwehr von Viren nutzen. Gemeinsam mit Doudna konnte sie dann zeigen, dass das CRISPR-Cas9-System als leistungsstarke Technologie zur Gen-Editierung genutzt werden kann, die mittlerweile weltweit als molekularbiologisches Werkzeug in Laboren zum Einsatz kommt. CRISPR-Cas9 ermöglicht zielgenaue Veränderungen des Erbmaterials. Dieses sogenannte Genome Editing kann beispielsweise dazu genutzt werden, um genetisch bedingte Erkrankungen wie cystische Fibrose oder Sichelzellenanämie zu therapieren.
Die Prinzessin-von-Asturien-Preise werden jährlich in insgesamt acht Kategorien, darunter auch Kunst, Sport oder Internationale Zusammenarbeit, vergeben. Sie sind jeweils mit 50.000 Euro dotiert. Schirmherrin ist die spanische Kronprinzessin Leonor. Übergeben werden die Auszeichnungen im Oktober in Anwesenheit der spanischen Königsfamilie.
Weitere Informationen finden sie auf der Webseite der Fundación Princesa de Asturias.