Am 02.11.2011 versammelte sich der Ausschuss für Gesundheit und Verbraucherschutz des saarländischen Landtages zu seiner regulären Sitzung auf dem Campus der Universität des Saarlandes. Einziger Tagesordnungspunkt: Die Vorstellung des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), einer Außenstelle des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig.
Im Vorfeld hatte das noch junge Institut durch mehrere international beachtete Entdeckungen im Bereich der pharmazeutischen Wissenschaften und positive Entwicklungen auf sich aufmerksam gemacht.
"Es gelang uns, innerhalb kürzester Zeit mehrere Millionen Euro an Drittmitteln ins Saarland zu holen", sagt der geschäftsführende Direktor der HIPS, Professor Rolf Müller, "sowie in international hoch angesehenen Fachzeitschriften mehr als 100 Publikationen zu platzieren und renommierte Preise zugesprochen zu bekommen".
Der Ausschuss zeigte sich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit und den Perspektiven des Institutes. Der Ausschussvorsitzende Tobias Hans betonte nach der Sitzung, dass der Ausschuss den weiteren Aufbau des HIPS aktiv unterstützen wird. "Wir danken für den Besuch des Gesundheitsausschusses an unserem Institut und sind dadurch zuversichtlich, dass die gesteigerte Aufmerksamkeit die Umsetzung anstehender Projekte wie die Errichtung des Neubaus befördern wird", so Müller.
Mit dem HIPS ist nun auch die Helmholtz-Gemeinschaft im Saarland vertreten. Sie ist mit 31.000 Mitarbeitern und einer jährlichen Grundausstattung von 3,3 Milliarden Euro Deutschlands größte Forschungsorganisation. Das HIPS ist das deutschlandweit einzige außeruniversitäre Forschungsinstitut, das sich explizit der Pharmazie widmet. Die Gründung des HIPS erfolgte im Jahr 2009 nach Begutachtung des Forschungsprogramms durch eine internationale Jury mit der Unterzeichnung des Momorandums of Understanding durch den Bund, die Bundesländer Niedersachsen und Saarland, die Universität des Saarlandes und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung aus Braunschweig. Im Dezember 2010 besiegelte der Kooperationsvertrag die enge Zusammenarbeit der Universität des Saarlandes mit dem HZI.
Im Gründungsverfahren hatten sich die Universität und das Saarland bereit erklärt, für die Unterbringung des HIPS in einem neu zu errichtenden Institutsgebäude Sorge zu tragen. Die Fertigstellung des Forschungsgebäudes soll 2015 erfolgen, die Planungen haben bereits begonnen. Der Bezug eines eigenen HIPS-Gebäudes ist der entscheidende Schritt, damit der Campus Saarbrücken vom ehemals kleinsten Pharmazie-Forschungsstandort zu einem der deutschlandweit größten wird. Alleine am HIPS werden mehr als 100 hoch qualifizierte Arbeitsplätze neu geschaffen.
Im Umfeld der Gründung des HIPS werden an der Universität und dem Helmholtz- Institut zusätzlich drei Professuren und sechs Nachwuchswissenschaftler mit ihren Arbeitsgruppen nach Saarbrücken kommen. Die PharmBioTec, eine 100%ige Tochter der Universität, sorgt seit 2010 für die schnelle Umsetzung von Erkenntnissen aus den Forschungslaboren in marktreife Produkte und Dienstleistungen im Bereich der pharmazeutischen Forschung.
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung
Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe unter Anderem gegen multiresistente Bakterien liefern. Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig ist eine von der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Niedersachsen gemeinsam finanzierte Forschungseinrichtung in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Aufgabe des Zentrums ist es, biomedizinische Forschung auf dem Gebiet der Infektionsbiologie sowie deren klinische Anwendung und praktische Umsetzung zu betreiben.
www.helmholtz-hzi.de
Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland
Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) ist eine Außenstelle des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und wurde gemeinsam mit der Universität des Saarlandes im Jahr 2009 gegründet. Wo kommen neue nachhaltige Wirkstoffe gegen weit verbreitete Infektionen her, wie kann man diese für die Anwendung am Menschen optimieren und wie werden sie am besten durch den Körper zum Wirkort transportiert? Auf diese Fragen suchen die Forscher am HIPS mit modernsten Methoden der Pharmazeutischen Wissenschaften Antworten. Die pharmazeutische Expertise am HIPS ergänzt symbiotisch die Translationsstrategie am HZI.
www.helmholtz-hzi.de/HIPS