Wie werden wir in Zukunft leben? Wie sicher sind unsere Daten in einer immer stärker digitalisierten Welt? Wie sieht die Stadt von morgen aus und wie die Medizin der Zukunft? Antworten auf diese Fragen will die Wanderausstellung „Ideen 2020 – Ein Rundgang durch die Welt von morgen“ geben. Auch Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und ihre Arbeit werden dabei vorgestellt.
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, lädt die Ausstellung der Helmholtz-Gemeinschaft zum Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit ein: Sie präsentiert Antworten der Forscher auf drängende Herausforderungen und gibt gleichzeitig den Besuchern die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen. Sie sollen mitdiskutieren und mitgestalten.
Die Ausstellung nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise, die ihnen die zukunftsfähigen Ansätze der Forscher näherbringt. Sieben Stelen zu sieben Themen machen neugierig: So entpuppt sich beispielsweise ein überdimensionaler Zuckerstreuer beim näheren Hinsehen als Boxsack, der auf seine Weise dazu animiert, dem Übermaß an Zucker den Kampf anzusagen. Multitouch-Bildschirme bieten Bildergeschichten, Podcasts und Videos zu den entsprechenden Themen.
Wissenschaftler forschen schon heute für die Welt von morgen – so auch am HZI, wo sie die Grundlagen für bessere Diagnosen und effektivere Behandlungen von Infektionskrankheiten legen. Mittlerweile verlieren immer mehr Antibiotika ihre Wirksamkeit, weil die Erreger resistent geworden sind. Viele Infektionskrankheiten sind noch längst nicht besiegt, und bislang unbekannte Krankheitserreger treten auf.
Die Medizin der Zukunft ist präventiv, das zeigt der Ansatz des HZI-Forschers Prof. Singh Chhatwal, der mit seinem Team einen Schnelltest entwickelt, um besonders gefährliche Streptokokken-Stämme frühzeitig zu erkennen. Dank einer schnellen Behandlung soll der Test chronische Folgen einer Infektion mit diesen Bakterien zu verhindern.
Präventiv sind auch die alternativen Impfstrategien, an denen die Abteilung Vakzinologie von Prof. Carlos Guzmán arbeitet. Die Angst vor Spritzen könnte vielleicht bald der Vergangenheit angehören, denn die HZI-Forscher entwickeln eine maßgeschneiderte Impfung per Nasenspray, die genau dort ansetzt, wo viele Erreger in den Körper eintreten – an der Nasenschleimhaut.
Dass der Schlüssel zur Behandlung vieler Krankheiten versteckt in Mikroorganismen im Erdboden schlummert oder im Urwald oder der Tiefsee auf seine Entdeckung wartet, das wissen Naturstoffforscher schon lange. Helmholtz-Zentren und strategische Partner haben sich zu einem Verbund zusammengeschlossen, um mit gebündelter Kraft die „Naturapotheke“ zu untersuchen, auf der Suche nach neuen Antibiotika und Wirkstoffen. Wie sie dabei vorgehen, erzählt eine Forschungsgeschichte an Stele Nr. 5, die sich mit „Mehr Gesundheit durch gezielte Prävention und individualisierte Medizin“ befasst.
Ganz neue Herausforderungen kommen auch dadurch auf uns zu, dass wir immer älter werden. Was dabei mit unserem Immunsystem geschieht, erzählt ein Beitrag über HZI-Forscher Prof. Luka Cicin-Sain.
Während der nächsten zwei Jahre wird die Ausstellung auf Tour gehen und Interessierten in ganz Deutschland einen Blick in die Welt von morgen erlauben. Weitere Informationen und eine Übersicht der Tourdaten: www.ideen2020.de.
Die nächsten Stationen:
08.04. - 19.04.: Technologiezentrum Jülich
26.04. - 19.05.: GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
23.05. - 16.06.: Rathaus Rostock