In Mäusen kommt IFNα in 14 verschiedenen, sehr ähnlichen Sequenzen (Isoformen) vor. Wie IFNα bei viralen Infektionen und Autoimmunkrankheiten im Detail funktioniert, ist bislang nicht bekannt. Das liegt daran, dass IFNα in einem Organismus noch nicht vollständig ausgeschaltet werden konnte. „Da es sehr aufwendig ist, alle 14 IFNα-Isoformen in einer Maus auszuschalten, könnte der neu entwickelte Intrabody eine sehr attraktive Alternative darstellen“, sagt Wissenschaftler Thomas Böldicke. Der dem Intrabody zugrundeliegende Antikörper erkennt fünf Isoformen und wird auch als genereller Antikörper zur Analyse von IFNα bei virusinfizierten Mauszellen eingesetzt. Da der Antikörper als Intrabody zusätzlich das IFNα in Immunzellen blockiert, könnte er helfen, die Rolle von IFNα nach Virusinfektionen und bei Autoimmunkrankheiten in Mäusen, die den Intrabody produzieren, genauer zu analysieren.
Intrabodies bilden eine attraktive Alternative zur RNAi- und CRISPR/Cas-Technologie.
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Originalpublikation:
Konrad Büssow, Philipp Themann, Sabine Luu, Paul Pentrowski, Claudia Harting, Mira Majewski, Veith Vollmer, Mario Köster, Martina Grashoff, Rainer Zawatzky, Joop Van den Heuvel, Andrea Kröger and Thomas Böldicke: ER intrabody-mediated inhibition of interferon α secretion by mouse macrophages and dendritic cells. PLOS ONE, 2019, doi: 10.1371/journal.pone.0215062