„Wir befinden uns jetzt etwa zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie und das möchte ich zum Anlass nehmen, um mich bei der gesamten Belegschaft des HZI stellvertretend für die Wissenschaft und Forschung in Niedersachsen ganz herzlich zu bedanken“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil zu Beginn seines Besuches am Braunschweiger Helmholtz-Zentrum. „Die Wissenschaft hat uns extrem geholfen mit sehr guten Einschätzungen und Ratschlägen zu Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie von kompetenten Forschern und Forscherinnen.“
Zu Beginn des Besuches, der im HZI-Forum startete, gab Prof. Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI, einen Überblick über die aktuelle Forschungsstrategie des HZI: „Gerade angesichts der globalen Covid-19-Pandemie hat das HZI seine Ressourcen für Projekte gebündelt, die zu Lösungen beitragen, die Infektionen einzudämmen. Wir können unsere wissenschaftliche Expertise und Infrastrukturen in relevanten Bereichen wie der Virologie, Epidemiologie, Immunologie und Wirkstoffforschung interdisziplinär einsetzen und flexibel und gezielt auf solche Herausforderungen reagieren“, sagte Heinz. Besonders vorzeigbare Ergebnisse wären neue antivirale Wirkstoff- und Antikörperkandidaten gegen SARS-CoV-2, der nationale und internationale Einsatz des Seuchenüberwachungstools SORMAS, neue Studien zu Immunantworten in Genesenen sowie die kompetente Politikberatung durch die HZI-Forscherinnen und Forscher.
Stephan Weil dankte besonders der Virologin Prof. Melanie Brinkmann, dem Epidemiologen Prof. Gérard Krause und dem Physiker und Datenwissenschaftler Prof. Michael Meyer-Hermann für ihren Einsatz in der Aufklärung zur Covid-19-Erkrankung und zu Eindämmungsmaßnahmen der Pandemie neben ihrer Forschungsarbeit. Brinkmann und Meyer-Hermann vertreten Niedersachsen auch im Expertenrat der Bundesregierung. Der Ministerpräsident tauschte sich mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch zum möglichen weiteren Verlauf der Pandemie aus, bei dem viele unterschiedliche epidemiologische Aspekte zu berücksichtigen sind.
Ein abschließender Rundgang auf dem Science Campus Braunschweig-Süd und ein Besuch im Forschungslabor von Jun.-Prof. Christian Sieben, Leiter der neuen Nachwuchsgruppe „Nanoinfektionsbiologie“, vermittelte dem Ministerpräsidenten einen Eindruck von der aktuellen Forschung zu Infektionsmechanismen von Viren, die Atemwegserkrankungen auslösen.
„Es hat sich wieder gezeigt, dass Niedersachsen mit dem HZI ein exzellentes Kompetenzzentrum der Infektionsforschung hat, welches bundesweit und darüber hinaus Geltung hat. Durch den Austausch mit den Forschern und Forscherinnen wurde ich nochmals darin bestätigt, wie wichtig eine hohe Impfquote für unsere Menschen ist, um in naher Zukunft in einer neuen Normalität mit Corona zu leben“, zog Ministerpräsident Stephan Weil ein Fazit seines Besuches.
Ein abschließendes Anliegen war ihm sehr wichtig: „Ich möchte Forscherinnen und Forscher besonders ermutigen, mit ihren wichtigen Ergebnissen immer wieder an die Öffentlichkeit zu treten, auch wenn sie teilweise Anfeindungen ausgesetzt sind. Die Stimme der Wissenschaft ist wichtig und muss gehört werden.“
Der Ministerpräsident wurde von den Braunschweiger Bundestagsabgeordneten Anikó Merten und Dr. Christos Pantazis sowie den lokalen Abgeordneten des Niedersächsischen Landtags Annette Schütze, Susanne Schütz und Christoph Bratmann begleitet.