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Wie gut waren die Modellrechnungen?

HZI-Wissenschaftler Michael Meyer-Hermann im Helmholtz-Interview über Prognosen und Modellierungen

Die Coronavirus-Pandemie hat Modellierer:innen, die Szenarien für den weiteren Verlauf der Pandemie berechnen, in den Fokus gerückt. Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig hat Prof. Michael Meyer-Hermann, Leiter der Abteilung System-Immunologie, mit seinen Mitarbeiter:innen Modelle aufgestellt, um die Entwicklung der Infektionszahlen zu berechnen. Im Interview der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren erklärt er, was die Modelle leisten können und wo ihre Limitierungen liegen.

Steigen oder fallen die Infektionen mit dem Coronavirus-Infektionszahlen in den nächsten Wochen? Wie wirken sich bestimmte Eindämmungsmaßnahmen auf die SARS-CoV-2-Inzidenz aus? Diese und weitere Fragen versuchen Wissenschaftler:innen verschiedener Fachdisziplinen mithilfe von Modellrechnungen zu beantworten. Nicht immer treten die Entwicklungen jedoch genauso ein wie sie berechnet wurden. In einem aktuellen Interview mit der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren erklärt HZI-Modellierer Prof. Michael Meyer-Hermann, welche Gründe es für solche Abweichungen gibt.

Nach mehr als einem Jahr Pandemie ist klar, dass man früh bremsen muss, bevor sich eine Dynamik aufbaut.

Prof. Michael Meyer-Hermann, Leiter der Abteilung „System-Immunologie“

Mit ihren Modellen bieten die Wissenschaftler:innen Orientierung zu verschiedenen Fragestellungen. So zeigen statistische Modelle Szenarien, die unter bestimmten Bedingungen eintreten können. Für Zukunftsprognosen sind laut Meyer-Hermann mechanistische Modelle besser geeignet, da diese auch bekannte und vorhersagbare Mechanismen mit einberechnen. Zudem erklärt er, warum er für seine Berechnungen neben Kenntnissen der Modellierung auch eine gewisse Intuition braucht. Aus der Erfahrung des letzten Jahres plädiert der Modellierer dafür, frühzeitig Maßnahmen gegen die Pandemie zu ergreifen, bevor sich eine Dynamik aufbaut. 

Zum Interview auf der Seite der Helmholtz-Gemeinschaft.