Um neue Forschungsergebnisse in den Bereichen mikrobielle Naturstoffe, Wirkstoffdesign und -optimierung sowie Wirkstofftransport geht es auch beim diesjährigen internationalen HIPS-Symposium des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), das bereits zum neunten Mal auf dem Campus der Universität des Saarlandes stattfindet. Im Mittelpunkt steht die rasante Zunahme von Krankheitserregern, die gegen herkömmliche Medikamente resistent sind. Falls es nicht gelingt, neue Strategien zur Bekämpfung solcher Keime zu finden, drohe eine „postantibiotische Ära“, in der Infektionskrankheiten kaum mehr kontrolliert werden können, fürchten Wissenschaftler.
Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, wurde im Jahr 2009 das HIPS von drei Arbeitsgruppen der Universität des Saarlandes in enger Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) gegründet. Zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten setzt das HIPS sowohl darauf, neuartige Wirkstoffe zu entwerfen und zu synthetisieren, als auch geeignete Substanzen aus der Natur zu identifizieren und sie für den medizinischen Einsatz zu optimieren.
Zu den Referentinnen und Referenten beim HIPS-Symposium gehört in diesem Jahr unter anderem Suzanne Walker von der Harvard Medical School in Boston. Die Professorin für Mikro- und Immunobiologie hat bereits 2011 am ersten HIPS Symposium teilgenommen. In ihrem Vortrag wird sie berichten, wie umfangreiche Sammlungen von Varianten des Erregers Staphylococcus aureus (so genannte Mutanten-Bibliotheken) genutzt werden können, um Gene zu identifizieren, die das Wachstum des Bakteriums kontrollieren. Jörg Vogel, geschäftsführender Direktor des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung, einem Schwesterinstitut des HIPS, interessiert sich für die Mikroorganismen, die den Menschen besiedeln, und deren Einfluss auf den Verlauf verschiedener Krankheiten. Er wird zeigen, wie sich neuartige Antibiotika, die auf so genannten Ribonukleinsäuren (RNA) basieren, nutzen lassen, um das menschliche Mikrobiom gezielt zu verändern. Um die Interaktion zwischen Krankheitserregern und menschlichen Zellen geht es im Vortrag von Anne Imberty vom Forschungszentrum CNRS in Grenoble. Sie wird Strategien präsentieren, wie die Interaktion zwischen den beiden Zelltypen beeinflusst und somit eine drohende Infektion verhindert werden kann.
Beim Symposium gibt es nicht nur Vorträge von etablierten Forschern, sondern es kommen auch hervorragende Nachwuchswissenschaftler zu Wort. Doktoranden und Postdoktoranden des HIPS haben zudem Gelegenheit, beim „HIPS-Podium“ am 28. Juni von 11 bis 12 Uhr ihre Forschungen in kurzen Vorträgen vorzustellen.
Die Festveranstaltung beginnt am Donnerstag, 27. Juni 2019, um 9 Uhr mit der Begrüßung durch Professor Rolf Müller, Geschäftsführender Direktor des HIPS. Den Festvortrag zum Thema “Advancing life sciences research structures – a view from the medical faculty perspective” hält Professor Mathias Herrmann von der Universität Münster. Grußworte sprechen der Ministerpräsident des Saarlandes Tobias Hans, die Ministerialdirektorin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Prof. Dr. Veronika von Messling, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Prof. Dr. Otmar D. Wiestler, der Wissenschaftliche Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung Prof. Dr. Dirk Heinz sowie der Präsident der Universität des Saarlandes, Prof. Dr. Manfred Schmitt. Das wissenschaftliche Vortragsprogramm beginnt um 11.30 Uhr.
Weitere Informationen und detailliertes Programm unter:
www.hips.saarland/symposium
Ansprechpartner am HIPS
Birgitta Lelarge
hips-symposium(at)helmholtz-hips.de
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