Expeditionen

Unsere Expedition in einen bisher unerschlossenen kenianischen Regenwald zur Suche nach neuartigen Pilzproduzenten von Antiinfektiva

Der kenianische Arabuko-Sokoke-Nationalpark ist einer der wenigen unberührten Primärwälder an der Küste des Indischen Ozeans in Ostafrika. Obwohl die Tiere und Pflanzen dieser Gegend bereits intensiv untersucht wurden, ist über die Mycobiota (Pilze) dieser Gegend so gut wie nichts bekannt.

Im Rahmen unserer Kooperation mit der Egerton University haben wir eine Exkursion in diesen Wald unternommen, um Hutpilze und andere Großpilze zu sammeln und sie vor Ort zu kultivieren. Sie werden nun taxonomisch und auf ihr Potenzial zur Produktion neuartiger Antibiotika und anderer potenziell nützlicher Sekundärstoffe untersucht.

Im Mai 2022 wurden in einer Woche intensiver Feldarbeit über 150 Exemplare von Makropilzen gesammelt, von denen viele aus Sporen oder Fruchtkörpergewebe kultiviert wurden. Die Myzelkulturen werden nun gereinigt. Studierende aus Kenia und anderen Ländern, die derzeit am HZI arbeiten, sind an der Erforschung dieser Organismen beteiligt. Da wir in den vergangenen Jahren recht erfolgreich bei der Entdeckung neuer bioaktiver Naturstoffe aus anderen kenianischen Basidiomyceten waren, stehen die Chancen gut, dass dieses Projekt zu vielen weiteren wertvollen Erkenntnissen führen wird. Auf jeden Fall leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung junger Forscherinnen und Forscher aus Afrika und anderen Teilen der Welt.

Dieses Projekt wurde ermöglicht durch die Förderung der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und des H2020-MSCA-RISE-Projekt Mycobiomics.

Fotostrecke

Mikrobielle Wirkstoffe: Expeditionen